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SCHWEINFURT: „Abgekartetes Spiel“

SCHWEINFURT

„Abgekartetes Spiel“

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    600 Ziegen setzt Schäfer Weckbach in der Landschafspflege rund um Hammelburg ein. Im Winter sind die Tiere im Stall in Greßthal.
    600 Ziegen setzt Schäfer Weckbach in der Landschafspflege rund um Hammelburg ein. Im Winter sind die Tiere im Stall in Greßthal. Foto: Foto: Landgraf

    Nach unserem Bericht „Wilde Pferde und wilde Gerüchte“ (Freitag 24. Januar) meldeten sich die Schäfer Dieter und Moritz Weckbach in der Redaktion. Vater und Sohn sind mit der Vergabe von über 100 Hektar auf dem Brönnhof an einen Pächter, der bislang nur Rinder und Pferde auf Koppeln hält, unzufrieden.

    Beim anschließenden Termin in den Stallungen der Schäferei am Ortsrand von Greßthal – also zwölf Kilometer von dem ehemaligen Übungsplatz der US-Armee entfernt – machten sie kein Hehl aus ihrer Enttäuschung, bei der Entscheidung des Bundesforstes nicht zum Zuge gekommen zu sein. Denn sie hätten das klar bessere Konzept und auch die nötige Kompetenz, so Dieter und Moritz Weckbach.

    In den Stallungen der Schäferei in Wüstensachsen und Greßthal stehen 600 Schafe, 600 Ziegen und 40 Zebu- oder Buckelrinder (Herkunft: Asien). Die Ziegen haben sich die beiden Schäfer für Landschaftspflegeprojekte im Landkreis Bad Kissingen (rund um Hammelburg) angeschafft. Zwei Dutzend dieser Hornträger sorgen derzeit auch bei Schweinfurt auf der Mainleite für freie Flächen, die nicht verbuschen, was auch für rund 200 Hektar auf dem Brönnhof das Ziel des für die Verpachtung zuständigen Bundesforstes ist.

    Die „Ziegen sind die besten Rasenmäher“, sagt Dietmar Weckbach, weil die Ziege nicht nur Gras, sondern zu 60 Prozent Gehölze fresse. Schafe (auf dem Brönnhof wurde bei einer weiteren 80 Hektar großen Fläche ein anderer Schäfer berücksichtigt), Rinder und Pferde würden indes nur das Gras fressen, was das nicht gewollte Wachstum der Büsche und auch der Bäume nicht verhindere.

    Ihr Konzept hätte zudem eine jeweils nur kurzzeitige Beweidung von gezäunten Flächen (mobile Zäune) vorgesehen, um eine Überdüngung (durch den Kot der Ziegen) zu verhindern. Schließlich solle der Brönnhof einen naturnahen Bewuchs haben, weshalb die Böden von magerer Qualität sein müssten.

    Im Sinne der Ausschreibung sei die Ziege deshalb konkurrenzlos gewesen, weshalb die Vergabe an den Landwirt, der Rinder und Pferde halte, nicht nachzuvollziehen sei. Bei diesem Punkt sprachen Moritz und Dietmar von einem „abgekarteten Spiel“ des zuständigen Bundesforstes (Forstamt Reußenberg in Hammelburg).

    Diese habe auch die bei der Landschaftspflege rund um Hammelburg erworbene Kompetenz ihres Betriebes nicht gesehen oder nicht sehen wollen, obwohl man eine Empfehlung der unteren Landschaftsschutzbehörde des Landkreises Bad Kissingen habe liefern können.

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