So richtig kann man es in Heidenfeld noch gar nicht fassen: Werner Ganzinger ist am Montag im Alter von 74 Jahren plötzlich verstorben, schreibt Stefan Menz, Vorsitzender des Historischen Vereins in einem Nachruf. Noch am Samstag war er für den Historischen Verein unterwegs und bereitete einige seiner Zeichnungen von Heidenfeld vor, die er am Freitag bei der Mitgliederversammlung präsentieren wollte. Wie ein Vermächtnis an sein Heimatdorf mutet der Jahreskalender 2015 des Historischen Vereins an, für den Ganzinger Zeichnungen historischer Ortsansichten zur Verfügung gestellt hat.
Werner Ganzinger wurde 1940 als Sohn von Julius und Maria Ganzinger in die traditionsreiche Bauunternehmerfamilie hineingeboren. Der Familienbetrieb existiert bereits seit 1885. Sein Beruf wurde ihm quasi in die Wiege gelegt und so erlernte er das Maurerhandwerk. Im März 1962 legte er mit der Meisterprüfung ein solides Fundament für die Weiterführung des elterlichen Betriebs, den er 1967 übernahm. Ein Jahr später heiratete er Antonie, mit der er die Söhne Andreas und Markus hat.
Werner Ganzinger engagierte sich ehrenamtlich: Als Mitglied des Gemeinderats (1990 bis 2002), im Pfarrgemeinderat (1986 bis 1994), als Elferrat oder im Vorstand der CSU war er stets zur Stelle, wo er gebraucht wurde. So wusste er als hilfsbereiter und zugleich humorvoller Mensch jederzeit ohne großes Aufsehen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und mit anzupacken. Vor zwölf Jahren legte er die Verantwortung für das Familienunternehmen in die Hände seines Sohnes Andreas. Trotzdem zog er sich nicht aufs Altenteil zurück. Bis zuletzt half er in der Firma mit. Allerdings konnte er sich wieder mehr seiner Leidenschaft, dem Malen und seinen geliebten Bergwanderungen widmen. Er war auch Gründungsmitglied des Historischen Vereins Heidenfeld. Der Historische Verein verliert mit ihm auch einen fachkundigen und belesenen Ratgeber. Mit vielen Ideen hat er zur Sanierung des Heidenfelder Johannesbrückchens beigetragen, das am Samstag, 18. Oktober, um 16 Uhr eingeweiht wird. Sein Steckenpferd waren vor allem die alten Wege, Straßen und Gemarkungsnamen, historische Ortsansichten und Versammlungspunkte der Dorfgemeinschaft. Die Menschen schätzten auch seinen tiefgründigen Humor und sein ansteckendes Lachen. Das Requiem ist am Freitag, 17. Oktober, um 14.30 Uhr in der Heidenfelder Kirche, anschließend Beerdigung. Foto: Stefan Menz