Eigentlich war es schon die dritte Verabschiedung für Sonderschulrektor Wolfgang Feser. Zum Schuljahresausklang verabschiedeten sich die Schüler von ihrem Rektor und ließen für ihn viele bunte Luftballons steigen. Die neue Schulleiterin Christine Rennert moderierte die Veranstaltung. Das Kollegium hatte bereits in gemütlicher Runde Abschied genommen.
Landrat Florian Töpper sprach als Vertreter des Schulaufwandsträgers. Was für ein schreckliches Wort, bemängelte er. Aufwand habe so einen negativen Klang, aber „dies ist ein Aufwand, der uns freut“. Er dankte Feser für die gute Zusammenarbeit und seine Offenheit für neue Entwicklungen.
Nachdem die Schüler bereits zum Auftakt besangen, „was wirklich bleibt“, gab es nach der Rede des Landrats einen witzigen Einblick ins Wesen und Wirken des ehemaligen Rektors. Die Schüler sangen das Lied vom „Heide-Ex-Schul-Rektorlein“ und stellten fest: „Jetzt kann er tun, was ihm behagt, er ist ja noch nicht hoch betagt.“
Den in der Regel eher trockenen Rückblick auf Fesers Karrierelaufbahn verpackte Thomas Sicheneder von der Regierung von Unterfranken in ein Ratequiz. Wo hat er Abitur gemacht? Was hat er anfangs studiert? Wie lautete das Thema seiner Zulassungsarbeit? Es kam Bewegung in die Reihen der Gäste. Dann listete Sicheneder Fesers Titel und Aufgaben auf: vom Lehramtsanwärter bis zum Sonderschulrektor, vom Betreuungslehrer bis zum Mitglied im Evaluationsteam. Und schließlich präsentierte er den Zuhörern gesammelte Zitate aus den Beurteilungen Fesers. Von Verlässlichkeit und pädagogischem Einfühlungsvermögen war da die Rede, ebenso wie von einer optimistischen und aufgeschlossenen Grundeinstellung.
16 Jahre wirkte Feser an der Heideschule, neun davon als Schulleiter. Mit dem Lied „Momentensammler“ griffen die Kollegen die Sammelleidenschaft ihres Vorredners auf und rundeten dessen Ausführungen ab. Untermalt wurde das Lied mit bildlichen Streiflichtern durch die Zeit Fesers an der Heideschule.
Auch Ulrike Weber dankte im Namen von Hort und Ganztagsbetreuung für die gute Zusammenarbeit. Ute Schopka und Monika Aigner schlüpften in die Rolle zweier Wanderer, die durchs Fernglas die neue Rennert-Brise wahrnahmen und Feser außerordentlich bedauerten für all das, was ihn nun entgehe: vom Kuchen in den Konferenzpausen bis hin zu dem überwältigenden Glücksgefühl, wenn der Stundenplan endlich fertig war.
Dringend empfahlen sie Feser, die Musikbox aufzudrehen und öfter man an Spielplätze zu gehen um sich langsam an die Ruhe zu gewöhnen. Sowohl Feser als auch seine Nachfolgerin Rennert bekamen ein Fernglas. Der eine, um zurückzublicken, die andere, um vorauszuschauen. Rennert und ihre Stellvertreter Susanne Deuringer und Michael Rappöhn buchstabierten dann das Wort „Abschiedsrede“ jeweils auf ihre Weise. So stellte Rennert fest: „ E wie eigentlich läuft an dieser Schule ganz schön viel.“
So ein Abschied dürfe nicht zu traurig sein, meinten Schüler der achten Klasse und versuchten den Gästen mit ihrem „Abschieds-Rap“ ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Abschied ist nicht leicht, wir sind an sie gewöhnt, wer weiß mit wie viel neuem Zeug wir bald wern zugedröhnt“, rappten sie.
Die beiden Religionspädagoginnen Rita Eberhardt und Simone Schmalz schließlich gaben Feser noch jede Menge „Engel“ mit auf seinen weiteren Weg.