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Region Steigerwald: ADAC zeichnet Baumwipfelpfad aus: Schon über 700.000 Besucher

Region Steigerwald

ADAC zeichnet Baumwipfelpfad aus: Schon über 700.000 Besucher

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    Der Baumwipfelpfad Steigerwald hat den 2. Platz beim Tourismuspreis 2019 des ADAC Bayern belegt. Im Restaurant auf dem Radstein überreichten der Vorsitzende des ADAC Nordbayern, Herbert Behlert (3. von rechts), und die Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH, Barbara Radomski (2. von links), die Urkunde an den Vertreter der Bayerische Staatsforsten, Reinhard Strobl, und Baumwipfelpfadleiterin Barbara Ernwein (beide rechts). Mit im Bild: Bambergs Landrat Johann Kalb (links) und Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider (3. von links).
    Der Baumwipfelpfad Steigerwald hat den 2. Platz beim Tourismuspreis 2019 des ADAC Bayern belegt. Im Restaurant auf dem Radstein überreichten der Vorsitzende des ADAC Nordbayern, Herbert Behlert (3. von rechts), und die Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH, Barbara Radomski (2. von links), die Urkunde an den Vertreter der Bayerische Staatsforsten, Reinhard Strobl, und Baumwipfelpfadleiterin Barbara Ernwein (beide rechts). Mit im Bild: Bambergs Landrat Johann Kalb (links) und Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider (3. von links). Foto: Norbert Vollmann

    Der Baumwipfelpfad Steigerwald darf sich über den zweiten Platz des ADAC-Tourismuspreis Bayern 2019 freuen. Jetzt war offizielle Urkundenübergabe und Preisverleihung auf dem Radstein bei Ebrach. Dort haben inzwischen seit der Eröffnung im März 2016 über 700 000 Menschen einen Blick von hoher Warte auf den Wald geworfen.

    Unter insgesamt 19 Bewerbern hatte es die Einrichtung der Bayerischen Staatsforsten ins Finale der besten sechs geschafft. Am Ende konnte man sich ganz knapp hinter dem Sieger aus dem Spessart den zweiten Platz sichern.

    Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung in Ebrach übergab der Vorsitzende des ADAC Nordbayern, Herbert Behlert, zusammen mit der Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH, Barbara Radomski, die Urkunde an den Leiter der Immobilienabteilung in der Zentrale der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg, Reinhard Strobl, sowie an Baumwipfelpfadleiterin Barbara Ernwein.

    Warum vergibt ein Automobilclub einen Tourismuspreis?

    Warum vergibt aber ein Automobilclub einen Tourismuspreis? Dazu Laudator Herbert Behlert: „Zugegeben: Mit dem ADAC verbindet man nicht auf Anhieb touristische Inhalte, vielleicht abgesehen von den ADAC-Straßenkarten und Reiseführern. Eher wird der ADAC mit den Gelben Engeln der ADAC-Pannenhilfe oder der Luftrettung in Verbindung gebracht. Die Antwort geben unsere 3,1 Millionen Mitglieder in Bayern.“

    So haben Behlert zufolge aktuell mehr als die Hälfte aller an den Automobilclub gerichteten Anfragen einen touristischen Hintergrund. Allein das zeige den hohen Stellenwert, den das Thema Tourismus für den ADAC habe, ja haben müsse. Deshalb versuche der ADAC innovative Ideen und nachhaltige Impulse aufzuspüren und sie durch die Verleihung des Tourismuspreises bekanntzumachen.

    Herbert Behlert weiter in seiner Laudatio auf den 2. Preisträger: „Der Baumwipfelpfad Steigerwald ist ein auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Projekt, welches Natur, Bewegung und Erlebnis vereint und somit eine Attrakti­on für Groß und Klein bietet. Die zahlreichen Veranstaltungen wie Lesungen, Fotokurse, Konzerte, Weinfest oder Weihnachtsmarkt werten die Attraktion zusätzlich auf. Als innovatives Leuchtturmprojekt liefert der Baum­wipfelpfad somit einen wertvollen Beitrag zur touristischen Angebotsvielfalt in Bayern."

    Kein Flop, sondern "rentierliche Investition"

    Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider erinnerte daran, dass einst der ursprüngliche Investor, die Erlebnisakademie aus Bad Kötzing abgesprungen sei, weil sie meinte, der Steigerwald sei kein rentabler Ort. Umso mehr habe man sich nach der ersten Enttäuschung in der Gemeinde damals gefreut, dass die Bayerischen Staatsforsten als Bauherr und Betreiber in die Bresche gesprungen seien. Die aktuell knapp 715 000 Besucher in den ersten drei Jahren würden den Beweis erbringen, dass es sich um eine absolut „rentierliche Investition“ handele. Der Bürgermeister der Steigerwaldgemeinde betonte: „Ich freue mich sehr, dass diese Einrichtung im westlichsten Punkt Oberfrankens den Preis erhalten hat.“

    Bambergs Landrat Johann Kalb betonte, dass man trotz aller Begeisterung darüber, den Baumwipfelpfad bekommen zu haben, selbst von der Resonanz überrascht gewesen sei. Der Besucherandrang habe alle Erwartungen übertroffen. Kalb kündigte in diesem Zusammenhang für heuer die Eröffnung eines Zisterzienserweges in Ebrach an.

    Kalb zeigte sich zugleich sicher, mit dem Projekt „Zisterzienische Klosterlandschaften in Mitteleuropa“ zusammen mit den europäischen Partnern in Frankreich, Tschechien und Österreich das Europäische Kulturerbe-Siegel der Unesco nach Ebrach zu bringen.

    Der vor Ehrgeiz sprühende Landrat denkt aber schon weiter: „Danach greifen wir zusammen mit dem Klosterstandort Waldsassen in der Oberpfalz den Unesco-Weltkulturerbe-Titel an“. Zur Verleihung des Tourismuspreises durch den ADAC sagte er: „Wir sind stolz auf den Baumwipfelpfad und freuen uns über jeden Besucher.“

    Strobl erinnert an "schwere Geburt"

    Nach der Vorstellung des Baumwipfelpfades Steigerwald durch eine Video-Präsentation griff Reinhard Strobl in Vertretung für den verhinderten Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeyer, die einleitenden Gedanken von Bürgermeister Schneider auf. Strobl, selbst einer der Väter des Baumwipfelpfades, sprach von einer „schweren Geburt, deren Entstehung ich von Anfang an begleiten durfte.“

    Als der private Investor kurzfristig aus dem bereits weit gediehenen Projekt ausgestiegen sei, sei mit den Staatsforsten einer der größten Forstbetriebe Mitteleuropas als Bauherr und Betreiber eingesprungen, um die Lücke zu schließen. Denn es sei klar gewesen, dass das im September 2014 von der Bayerischen Staatsforstverwaltung eröffnete Steigerwald-Zentrum für nachhaltige Waldbewirtschaftung im über der Bezirks- und Landkreisgrenze gelegenen Handthal ein zweites Standbein und Pendant brauche, so Reinhard Strobl.

    Dennoch werde der Baumwipfelpfad, der mit dem Steigerwaldzentrum über einen durch den Wald führenden Verbindungsweg erreicht werden kann, ein einmaliges Projekt bei den Staatsforsten bleiben, bekräftigte ihr Immobilien-Chef.

    Der Pfad als Botschafter des Waldes

    Mit der Einrichtung im zweitgrößten Laubwaldgebiet Deutschlands wolle man der Bevölkerung vermitteln, „was wir, die Bayerischen Staatsforsten, im Wald treiben.“ Reinhard Strobl: „Hier können die Besucher den Wald spüren, riechen und fühlen.“Der Baumwipfelpfad sei Botschafter des Waldes und der nachhaltigen Forstwirtschaft. Die besagt bekanntlich, nicht mehr Holz zu nutzen als nachwächst und vereint die drei Komponenten Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung.

    Strobls Dank galt dem ADAC und der Bayern Tourismus Marketing GmbH für die Verleihung des Preises. Schließlich sei der Wald auch „touristisches Kapital“.

    Die Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH, Barbara Radomski, ging auf das von ihrem Verband ausgerufene Themenjahr Wald als dem diesjährigen Kommunikationsschwerpunkt ein, um mit ausgesuchten Wald-Botschaftern für den Wald in Bayern zu werben. Sie machte deutlich: „Bayern kann Wald und ist ein Synonym dafür.“

    Der Wald ist in und boomt

    In diesem Zusammenhang wartete sie mit interessanten Erkenntnissen auf. So nehme die Nachfrage nach innerdeutschen Reisen immer mehr zu. Überraschenderweise sind dabei 35 Prozent der Gäste im Freistaat Bayern, kommen also selbst von hier. Barbara Radomski zum aktuellen Trend: “Der Wald ist in und boomt.“

    Dann war es aber soweit und es konnte im Restaurant auf dem Radstein zur Übergabe der Urkunde an den 2. Träger des ADAC-Tourismuspreises geschritten werden.

    Die Preisträger 2019 des ADAC-Tourismuspreis Seit 2009, also seit zehn Jahren, verleiht der ADAC den ADAC-Tourismuspreis Bayern an zukunftsweisende Lösungen, die durch ihre Nachhaltigkeit und ihren hohen Innovationsgrad die touristische Angebotspalette in Bayern mitprägen und Vorbild für andere Tourismusakteure sein können. Seit 2013 kooperiert der ADAC dabei mit der Bayern Tourismus Marketing GmbH. Die Auszeichnung soll letztendlich dazu beitragen, dass sich der Freistaat dauerhaft an der Spitze der Top-Urlaubsregionen in Deutschland behaupten kann. Die für den Wettbewerb nominierten Kandidaten werden von einer Fachjury bewertet und die Gewinner in geheimer Abstimmung im Mehrheitsverfahren ermittelt. Der erste Platz des ADAC Tourismuspreis Bayern 2019 ging an das Projekt „Wald erFahren" im Spessart-Mainland. Es lockt durch die Bereitstellung eines flächendeckenden Netzes von über 50 auf 25 Gemeinden verteilte E-Bike-Ladestationen Radellustige ins Spessart-Mainland, um hier flexibel, unabhängig und vor allem nachhaltig mobil zu sein. Mit dem dritten Platz wurde hinter dem Baumwipfelpfad Steigerwald als 2. Preisträger das Refugium.Betzenstein im Landkreis Bayreuth ausgezeichnet. Die in ökologischer Bauweise errichteten Bio-Design-Ferienwohnungen weisen eine einzigartige, ressourcenschonende Architektur auf und bieten außerdem auch speziell für Allergiker geeigneten gesunden, elektrosmogfreien Wohnraum. Der zum zweiten Mal vergebene Sonderpreis für Nachhaltigkeit ging an die Regensburg Tourismus GmbH für das ganzheitlich ausgerichtete Nachhaltigkeitskonzept des von ihr betriebenen Veranstaltungs- und Tagungszentrum Marina-Forum. (novo)

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