Ein solches - gestellt von den Johannitern - besitzt Walter Black, 81 Jahre alt, seit vier Jahren. Er und seine Ehefrau möchten den Service nicht mehr missen: "Auf die kann man sich immer verlassen. Egal wie oft und zu welcher Zeit man anruft, innerhalb kürzester Zeit kommt jemand, der einem hilft." Es ist schon öfter vorgekommen, dass er in einer Nacht vier bis fünf mal den Alarmknopf drücken musste, weil er gestürzt war - die Johanniter waren jedesmal sofort zur Stelle. "Auch wenn man mal aus Versehen den Alarmknopf drückt, die Mitarbeiter reagieren immer freundlich und verständnisvoll."
Hausnotrufgeräte sind etwa telefongroße Sender mit zwei Knöpfen, einem Aktivitäts-, und einem Alarmknopf. Den Aktivitätsknopf muss der Träger des Geräts einmal am Tag drücken. So wissen die Retter, dass alles in Ordnung ist. Die eigentliche Notruftaste ist der Alarmknopf: Ihn drückt der Teilnehmer, wenn er Hilfe braucht, etwa nach einem Unfall oder bei gesundheitlichen Problemen. Den Sender mit dem Alarmknopf trägt man als Halskette oder Uhr stets bei sich. So ist man überall in der Lage, Hilfe anzufordern.
Ist der Alarmknopf einmal gedrückt, kommt eine ganze Reihe von Aktionen in Gang, bis die Helfer vor der Tür stehen: Zunächst wird ein Sprechkontakt mit der Hausnotrufzentrale bei Regensburg aufgebaut. Gleichzeitig erscheint auf deren Computer ein Datenblatt mit allen persönlichen Angaben zu der um Hilfe bittenden Person. So wissen die Retter sofort über etwaige Krankheiten Bescheid, können die Notfallsituation besser einschätzen und gezielt reagieren. Je nach Situation benachrichtigt die Zentrale dann Nachbarn, Angehörige, Arzt oder den Rettungsdienst.
Der Dienststellenleiter der Johanniter in Schweinfurt, Olaf Mauer, spricht von steigendem Interesse, sich ein solches Gerät zuzulegen. Aber: "Viele entscheiden sich erst dafür, wenn sie bereits einmal in einem Notfall Hilfe gebraucht hätten." Auch die Ferienzeit führte nicht zu dem erwarteten Anstieg an Neuanschaffungen, obwohl das eine gute Absicherung für ältere Menschen wäre, wenn Verwandte und Nachbarn verreist sind.
Hausnotrufgeräte sind aber keine neue "Erfindung". Die Johanniter bieten diesen Service schon seit ungefähr zehn Jahren an. Der Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes, Helmut Endreß, hat ebenfalls sehr gute Erfahrungen mit dem Notrufdienst gemacht: "Vor allem alleinstehende und behinderte Menschen nutzen dieses Angebot. Außerdem ist in den letzten vier Jahren eine steigende Tendenz zu verzeichnen." Auch die Malteser und der Arbeiter-Samariter-Bund machen durchweg positive Erfahrungen mit dem Hausnotruf und sprechen von zufriedenen Kunden.
Die monatliche Mietgebühr für das Hausnotrufgerät beträgt bei den verschiedenen Anbietern zwischen 30,68 und 33,25 Euro zuzüglich einer einmaligen Anschlussgebühr, die zwischen 10,25 und 20,25 Euro variiert. Für den Fall, dass die Person in eine Pflegestufe eingestuft ist, wird die monatliche Gebühr mit bis zu 17,90 Euro von der Pflegekasse bezuschusst.