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SCHWEINFURT: Als der Schwedenkönig in der Stadt war

SCHWEINFURT

Als der Schwedenkönig in der Stadt war

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    26. März 1979: König Carl Gustaf wird von Oberbürgermeister Kurt Petzold (mit Amtskette), dem damaligen Bayerischen Wirtschaftsminister Anton Jaumann und 4000 Schweinfurtern begrüßt.
    26. März 1979: König Carl Gustaf wird von Oberbürgermeister Kurt Petzold (mit Amtskette), dem damaligen Bayerischen Wirtschaftsminister Anton Jaumann und 4000 Schweinfurtern begrüßt. Foto: Foto: Hans Rost

    Er hat sogar den Schwedenkönig Karl Gustav ausgestochen. Den CSU-Landesvater Franz-Josef Strauß – die Bühne war am Brauhaus Richtung dem damals noch roten Rathaus aufgestellt – wollten jedenfalls im Juli 1976 über 10 000 Menschen hören. Drei Jahre später lockte der Schwedenkönig „nur“ rund 4000 Neugierige – allerdings großteils weiblichen Geschlechts – an. Sie waren schon ein wenig enttäuscht, dass Carl Gustav ohne seine deutsche Frau, Königin Sylvia, gekommen war. Beeindruckend war gleichwohl der Autokonvoi, begleitet von einem 270-köpfigen Polizeiaufgebot. Die Bundesstraße 286 wurde ab der Autobahnausfahrt bei Wiesentheit gesperrt, um eine „Gefährdung des Monarchen auszuschließen“, hieß es damals.

    Nochmal zurück: 1976 wurde Schweinfurt Sitz der Polizeidirektion, die es mittlerweile schon nicht mehr gibt. Für rund vier Millionen Mark entstand im gleichen Jahr auf dem ehemaligen Kasernengelände in der Bodelschwinghstraße das neue Betriebsgebäude der Stadtwerke. In diesem Jahr wurde auch der Leinritt in einen „komfortablen Rad- und Wanderweg umgewandelt“. Streit gab es wegen des zugeparkten Martin-Luther-Platzes. Statt Blech rund um St. Johannis forderten Dekanat und Kirche damals erstmals die heutige autofreie Fußgängerzone.

    Ein Bad am Bergl. Das war der Dauerbrenner in den Jahren 1976 und 1977. Wir wissen: das auf 20 Millionen Mark geschätzte „Bergl-Bad“ wurde nie gebaut, es leben das Silvana.

    Im April 1977 erschütterte die Nachricht vom Tod Ernst Wilhelm Sachs' die Schweinfurter. Der Bruder von Gunther Sachs war 48-jährige bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen umgekommen. Im gleichen Jahr nahm Fichtel & Sachs übrigens das Werk Süd im Hafengebiet offiziell in Betrieb. 100 Millionen Mark wurden verbaut.

    Der FC 05 Schweinfurt war nach dem Bundesliga-Abstieg schwer ins Trudeln geraten, es formierte sich im Juli 1977 ein Förderverein, dem neben OB Kurt Petzold auch sein Vorgänger Georg Wichtermann, DFB-Ligaausschussvorsitzender Hans Deckert und der damalige CSU/MdL Wilhelm Baumann angehörten. 630 000 Mark betrug der Schuldenberg der vom legendären Karl Dörfler gelenkten Schnüdel. Wir wissen: Es war nicht die letzte Rettungsaktion.

    „Schweinfurt im Parkhaus-Wahn“ titelte das Tagblatt Mitte 1978. Stein des Anstoßes vieler erregter Gemüter war das Parkhaus Hadergasse, das an die Stadtmauer „geklotzt“ wurde. Es gab eine regelrechte Leserbriefflut mit dem Tenor, dass es dieses „Akts brachialer Gewalt“ nicht bedurft hätte. Im August 1978 fand im Brauhauskeller die Gründungsversammlung der Schweinfurter Grünen statt. 40 Bürger zeigten Interesse, Vorsitzender wurde der Forstdirektor a. D. Karl Nierbauer.

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