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Stadtlauringen: Alte Handwerkskunst: Töpfermeisterin Getrud Schneider töpfert seit fast 30 Jahren in Stadtlauringen

Stadtlauringen

Alte Handwerkskunst: Töpfermeisterin Getrud Schneider töpfert seit fast 30 Jahren in Stadtlauringen

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    Teetassen, Schalen, Butterdosen, Eierbecher und allerlei mehr – Töpfermeisterin Gertrud Schneider zeigt in ihrer Werkstatt in Stadtlauringen, wie vielseitig das Töpferhandwerk ist.
    Teetassen, Schalen, Butterdosen, Eierbecher und allerlei mehr – Töpfermeisterin Gertrud Schneider zeigt in ihrer Werkstatt in Stadtlauringen, wie vielseitig das Töpferhandwerk ist. Foto: Natalia Mleczko

    Gertrud Schneiders Töpferkunst ist vielseitig, praktikabel und vor allem eins: schön anzusehen. Ihre Domäne ist das Geschirr – Teetassen, Schalen, Butterdosen, Eierbecher und allerlei mehr. All dies kann man in ihrer bläulich angemalten Werkstatt am Rande von Stadtlauringen erwerben.

    Dass Töpfern Schneiders Lebensmittelpunkt ist, merkt man schnell beim Betreten ihrer liebevoll dekorierten Werkstatt. Der Ausstellungsraum ist gefüllt mit ihren stilsicheren Keramiken in allerlei Farben, Formen, Lasuren und Brennarten. Wo der Blick auch hinfällt, sieht man Spannendes, Buntes und Originelles.

    Die Werkstatt befindet sich gleich einen Raum weiter. Dort entstehen ihre Keramiken. Hier sieht es aus, wie es in einer arbeitsamen Werkstatt eben aussieht: Ton, Brennofen, Töpferbank und eine Vielzahl von Keramiken, die zum Trocknen ausgelegt sind. Schneider zeigt auf einige Teller, die sie den Tag zuvor formte und die nun trocknen müssen. Sie sind noch immer biegsam, zeigt Schneider anschaulich. Normalerweise müssten sie mit einer Platte abgedeckt werden. Doch Schneider lässt sie dieses Mal ohne Beschwerung trocknen.

    Getrud Schneider und Nora Kiesewetter veranstalten den Schweinfurter Töpfermarkt

    Als Schneider ihre Hände auf den Ton auf der Töpferscheibe anlegt, ist sie ganz in ihrem Element. Ihre erfahrenen Hände formen den Ton gekonnt und schnell. Ihre Kollegin und Mitveranstalterin des Schweinfurter Töpfermarkts, Nora Kiesewetter, ist begeistert, wie schnell Schneider den Ton formt. Der Ton lässt sich dann ohne viel Mühe in ein Gefäß formen.

    Schneider wollte von Anfang an ins Handwerk. Schon zu Beginn ihrer Ausbildung wusste sie auch, dass sie in den gesamten Herstellungsprozess involviert sein möchte. Das Töpfern erschien ihr hierbei als der richtige Beruf. Sie besuchte damals eine Werkstatt und war danach vom Töpfern fasziniert. Sie beschloss danach, sich als Töpferin zu versuchen.

    Die Töpfermeisterin Gertrud Schneider ist in ihrer Werkstatt in Stadtlauringen ganz in ihrem Element.
    Die Töpfermeisterin Gertrud Schneider ist in ihrer Werkstatt in Stadtlauringen ganz in ihrem Element. Foto: Natalia Mleczko

    Dass ihr Weg sie einmal in die Selbständigkeit führt, hätte sie zu Beginn nicht gedacht, berichtet die Meisterin. Nach der Töpferausbildung sammelte sie zunächst in einigen Werkstätten Erfahrungen. Im Jahr 1990 machte Schneider sich dann selbstständig. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut. Seit 1995 betreibt sie ihr eigenes Geschäft in Stadtlauringen.

    Das Gebäude ist ein umgebautes Fernmeldeamt. Damals noch ohne Fenster und bis heute ohne Heizung. Im Sommer ist es herrlich kühl, erzählt sie. Schneiders Gesicht beginnt zu strahlen, wenn sie anfängt über Formen, Glasur, Dekor und Ton zu sprechen. Begonnen hat sie mit buntem, weißem Dekor. Heutzutage fertigt sie ihr Geschirr eher mit blauen Punkten oder mit ruhigen Farbverläufen an.

    "Schöne Dekore könnte man sich dauernd überlegen", findet sie und lacht. Ihr ist dennoch eine übersichtliche Bandbreite wichtig. Sie nimmt auf Töpfermärkte nicht alle ihre Geschirrsets mit, sondern überlegt genau, welche Produkte sie vor Ort anbietet. "Ich möchte die Kunden nicht überfordern."

    Experimente mit verschiedenen Tonarten und unkonventionellen Materialien

    In ihrer Werkstatt brennt sie ihr Geschirr in einem Elektro-Ofen. Schneider experimentiert auch gern mit Glasuren, verschiedenen Tonarten und unkonventionellen Materialien. So sieht man in ihrer Werkstatt zum Beispiel feine Deko-Tontassen, in denen ein Edelmetall verarbeitet ist, oder kleine Keramikplättchen mit diversen Glasurergebnissen.

    Die Veranstalterinnen Nora Kiesewetter (links) und Gertrud Schneider freuen sich auf den Schweinfurter Töpfermarkt am 12. und 13. Mai auf dem Marktplatz.
    Die Veranstalterinnen Nora Kiesewetter (links) und Gertrud Schneider freuen sich auf den Schweinfurter Töpfermarkt am 12. und 13. Mai auf dem Marktplatz. Foto: Natalia Mleczko

    Schneiders Handwerkskunst ist nicht nur in ihrem Geschäft in Stadtlauringen zu erwerben, sondern auch auf vielen Töpfermärkten. Bei Wind und Wetter, erzählt sie, kommt ihre Handwerkskunst unter die Leute. Und ihre Ware kommt gut an. Den Satz: "Sie stehen ständig bei mir am Frühstückstisch", hört Schneider häufig von ihrer Kundschaft.

    Der nächste Schweinfurter Töpfermarkt findet am 12. und 13. Mai statt. Der Töpfermarkt in der Wälzlagerstadt gehört zu den traditionsreichsten in Unterfranken. Doch jede Tradition braucht Menschen, die diese fortführen. Als vor einigen Jahren niemand so richtig mit dem Töpfermarkt weiter machen wollte, haben Schneider und Kiesewetter beschlossen, ihn selbst zu veranstalten.

    Seit sechs Jahren nun organisieren die zwei Frauen erfolgreich den Töpfermarkt am Schweinfurter Marktplatz. Auf der Veranstaltung stellen ausschließlich professionelle Keramiker und Keramikerinnen ihr Handwerk aus.

    Ruhige Farbverläufe und blaue Punkte sind das Markenzeichen der Töpferkunst von Getrud Schneider.
    Ruhige Farbverläufe und blaue Punkte sind das Markenzeichen der Töpferkunst von Getrud Schneider. Foto: Natalia Mleczko

    Durch Corona mussten viele Töpferinnen und Töpfer zusehen, wie sie durchkommen. Einige haben sich aus finanziellen Gründen umorientiert. Denn während der Pandemie durften keine Märkte stattfinden. Auf den kommenden Töpfermarkt freuen sich die Töpferinnen besonders. Neben jungen Töpferinnen und Töpfern haben sich auch bekannte Gesichter angekündigt, um ihre Handwerkskunst unter die Schweinfurterinnen und Schweinfurter zu bringen.

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