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SCHWEINFURT: Am Anfang war das Feuer

SCHWEINFURT

Am Anfang war das Feuer

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    Gelebte Nostalgie: “The Queen Kings“ touren mit ihrer Hommage an Freddie Mercury durch Deutschland.
    Gelebte Nostalgie: “The Queen Kings“ touren mit ihrer Hommage an Freddie Mercury durch Deutschland. Foto: Foto: JDM Productions

    Es ist ein Song, der nicht nur bei „Queen“-Fans Erinnerungen aufsteigen lässt: „Und die Biene, die ich meine, die heißt Maja, kleine freche schlaue Biene Maja“. Kein Zweifel: Mirko Bäumer, der Bandleader der „Queen Kings“, der hier oben in der Nachfolge von Freddie Mercury steht, erfüllt auch Sonderwünsche im ausverkauften Stattbahnhof.

    Ansonsten wandelt die Band ganz auf den Spuren des Originals, zwischen sanfter „Bohemian Rhapsody“ und Hardrock-Klängen – was nicht nur, aber auffallend viele Frauenherzen höher schlagen lässt. Beim Leadsänger ist das mit dem (Herum-)Wandern wörtlich zu verstehen.

    Mercurys Stimmlagen, Stimmungen und Posen: Sie sind so umfassend, so feurig-bunt wie seine exotische Herkunft. Farrokh „Freddie“ Bulsara wurde 1946 auf der Tropeninsel Sansibar geboren, in eine wohlhabende Familie von Parsen, Anhängern des persischen Religionsstifters Zarathustra. Mit einem doppeldeutigen Kult von Licht und Dunkelheit, von Leben und Tod, der ein wenig auch in der Bühnenshow von „Queen“ nachflackert. Der Sohn eines Kolonialbeamten soll jedenfalls schon früh bei den Festen der „Feueranbeter“ mitgesungen haben.

    Später lebte er in Bombay und Ostafrika, von wo aus er als Bürgerkriegsflüchtling nach England kam. Es begann eine Musikkarriere in verschiedenen Bands, bevor ihm in den 70ern dann der Chart-Durchbruch als Leadsänger von Queen gelang.

    Nun also die Hommage am Main, mit feiner Britrock-Atmosphäre, hipper Lichtshow und eigenen, augenzwinkernden Akzenten. Man staunt bei der musikalischen Zeitreise der „Mehr als nur Tribute-Band“, wie wenig „Füllmaterial“ dabei ist, wie viele unsterbliche Hits die Band des Kosmopoliten rausgefeuert hat. „Mamma“ erfreut nicht nur an Muttertag, „Radio Ga Ga“ war auch ein bisschen subtile Kritik an moderner Massenunterhaltung. Oft ging es („I Was Born To Love You“) einfach nur um Liebe. Die fleißig-flippige „Königin“ mit Schnauzer konnte aber auch höchst ungnädig sein, in den Staub beißen lassen oder Loser verdammen.

    Der Künstlername Mercury, er steht für den Götterboten, aber auch für Quecksilber: Ein schillerndes Element, das wie die Songs metallisch hart und flüssig weich zugleich sein kann, das giftig ist und in der Alchimie trotzdem das ewige Leben bringen sollte.

    „Who Wants To Live Forever“, singt Bäumer im Andenken an den 1991 an Aids verstorbenen Musik-Götterboten – nicht ganz so entrückt wie das Original, aber für Gänsehautstimmung ist gesorgt. Doppeldeutig war auch Freddie Mercurys Liebesleben, was bei seinem Alter Ego Mirko Bäumer für einige Ironie sorgt: „Es muss Liebe sein“, säuselt er dem Schweinfurter Publikum ins Mikro, auch wenn die Queen Kings das erste Mal in der Stadt weilen. Bis zur Aftershow-Party dauert es aber, die Formation spielt ohne Pause fast bis Mitternacht. Zwischendurch singt Bäumer wie der Meister im Duett mit eigener Sängerin.

    Wie kommt man dazu, Queen zu covern, und das seit 16 Jahren? „Man muss einen Sänger haben, der's drauf hat“, sagt Keyboarder Christof Wetter bei der Zigarettenpause vor der Hintertür. Im Heimathafen Köln ist das „Queen-Feeling“, die jecke Mischung aus Pathos, Lebensfreude, Pomp und leichter Melancholie ja schon seit Längerem bekannt, dort nennt man es Karneval. „The Queen Kings“ gelten europaweit als eine der besten Coverbands ihrer Art. Sie lassen den schrillen Schnauzbart nicht nur bei der alljährlichen „Freddie Mercury Memorial Night“ hochleben. „We Are the Champions“ schmettert es als Zugabe, und dann der Auszugsmarsch: „The Show Must Go On.“

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