(til) Neben dem Kulturpreis des Bezirks Unterfranken und dem Bundespreis „Denkmalschutz barrierefrei“ wurde die Amtskellerei in Stadtlauringen nun erneut ausgezeichnet. Das Architekturbüro Dag Schröder aus Schweinfurt wurde mit diesem Projekt für die „Architektouren“ von einer Jury der Bayerischen Architektenkammer ausgewählt.
Den Ausschlag hierfür gab die sorgfältig ausgeführte Bewältigung von Details, sowohl für die Konservierung, als auch für zeitgemäße, moderne Zutaten und Einbauten. Gewürdigt wurde zudem die Zurückhaltung durch eine knappe, strenge und minimalistische Architektursprache. Wo möglich, wurde konserviert. Es wurde nichts rekonstruiert und wo erforderlich, konsequent und wahrnehmbar erneuert, heißt es in der Pressemitteilung des Architekturbüros.
Die von 1604 bis 1631 errichtete und denkmalgeschützte Anlage war als hochstiftlicher Verwaltungssitz gebaut worden. Lang stand das Gebäude leer, war in einem desolaten Zustand. Im Sommer 2006 wurde die umfangreiche Renovierung abgeschlossen. Das Gebäude bietet mit den verschiedenen Ebenen wie dem Gewölbekeller, Eingangsdiele und Hochparterre Räumlichkeiten, die mittlerweile für vielfältige Veranstaltungen genutzt werden.
„Mit den Architektouren präsentiert die Bayerische Architektenkammer eine Leistungsschau bayerischer Architektur“, informiert Lutz Heese, Präsident der Bayerischen Architektenkammer. Diese Rundfahrt führt zu ausgewählten Beispielen neuer Architektur in ganz Bayern.
Gezeigt werden bei den Architektouren am 27. und 28. Juni 299 Projekte, deren Neubauten und Sanierungen in den letzten drei Jahren realisiert wurden. Das Spektrum der Beispiele reicht vom Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus über Kindergärten und Schulen bis hin zu Bürogebäuden, Gartenanlagen und Museen. Energie und Nachhaltigkeit spielen bei zahlreichen Projekten genauso eine Rolle wie das barrierefreie Bauen, so die Pressemitteilung. Dass durch die Erhaltung der historischen Gebäude der Amtskellerei nicht nur beeindruckende Veranstaltungsräume gewonnen wurden, sondern diese nun zum dritten Mal ausgezeichnet wurde, freut besonders den Architekten Dag Schröder. Er sieht die enge, gemeinschaftliche Arbeit von Gemeinde, Gemeinderat, Bürgermeister und Architekten als sehr wichtig für die erfolgreiche Renovierung der Amtskellerei.
Auch Bürgermeister Friedel Heckenlauer freut sich über diese weitere Auszeichnung. Er erklärt auch, dass man besonders in Bezug auf die Energiegewinnung in Zukunft das Augenmerk vermehrt auf nachwachsende Rohstoffe richten will. So soll die Heizung der Amtskellerei, die bisher mit Pellets betrieben wurde, auf Hackschnitzel umgestellt werden. Dies habe auch den Vorteil, dass man das Material aus der Region beziehen kann.
Die Amtskellerei kann am 1. und 2. Mai im Rahmen der Eröffnung der Wanderwege des Schweinfurter OberLand besichtigt werden. Jeweils um 11, 14 und 16 Uhr finden Führungen statt.