(til) Was muss ein Indianer eigentlich wissen und können? Eine ganze Menge. Und um sich dieses Wissen und die entsprechenden Fähigkeiten anzueignen, lernten schon die Indianerkinder, in und mit der Natur zu leben. Beim Ferienspaß „Indianerspiele“, beschäftigten sich 20 Kinder in Altenmünster gemeinsam mit Biologin Susanne Gräfin Finckenstein mit dem Leben der Indianer und der Natur.
Gleich zu Beginn mussten sich die Kinder beweisen. Denn um in den Indianerstamm aufgenommen zu werden, mussten sich die Nachwuchsindianer auf leisen Sohlen bewegen. Nur wer sich an den Häuptling anschleichen konnte, ohne von diesem bemerkt zu werden, durfte sich dem Stamm anschließen. Knackte ein Ast oder raschelte das Laub am Altenmünsterer Waldspielplatz unter den Füßen, musste man sich wieder hinten anstellen und sein Glück ein weiteres Mal versuchen. Letztendlich schafften aber alle Kinder, lautlos den Häuptling zu erreichen und wurden dafür mit einem Federschmuck für den Kopf belohnt.
Doch ein Indianer muss natürlich viel mehr können, als sich lautlos anzuschleichen. Spuren lesen ist für das Überleben im Wald ebenso wichtig. Und Susanne Finckenstein fand sogleich interessante Indizien auf dem Waldboden, die von ihr und den Kindern beurteilt wurden. So zeigen ein gefundenes Ei und eine kleine Feder, welche Vögel im Wald leben und ob sich hier eine Jagd lohnt. Nebenbei erzählte sie den Kindern über Indianerstämme. So erfuhren die Kinder, dass Federn im Haar in erster Linie von den Indianerstämmen in den großen Ebenen getragen wurden und dass es früher 400 bis 600 Indianerstämme gab. Auch welche Bedeutung die Federn haben, wurde den Kindern erklärt. Sie lernten zudem, welche alltäglichen Dinge, die von uns heute genutzt werden, auf die Indianerstämme zurückzuführen sind. Zum Beispiel der Anorak. Indianerstämme hatten lange vor uns schon wasserdichte Kleidung. Popcorn entstand aus Rauchopfern und auch den Kaugummi kannten die Indianer schon lange vor uns.
Und nur wer den Wald und die Natur kennt, kann dort auch überleben. Deshalb mussten die Kinder außergewöhnliche Dinge, die die Biologin im Wald platziert hat, suchen. Ein Kiefernzapfen hängt an einem Feldahorn, ein Fichtenzapfen findet sich auf einem Kirschbaum, auf einem Strauch wachsen plötzlich Pilze und auch Kastanien hängen von kleinen Büschen herab. Das fanden die Kinder schon sehr seltsam und daher entdeckten sie nach einigem Suchen auch alle falsch platzierten Gegenstände. Mit viel Begeisterung suchten die Kinder dann kleine Stöckchen, um ein einen Stapelstöckchenturm zu bauen. Dabei ging es darum, mit kleinen Ästen möglichst viele Etagen zu bauen, so dass ein kleiner Turm entstand. Mit weiteren Indianerspielen und vielen Informationen rund um die Natur verbrachten die Kinder einen herrlichen Nachmittag im Wald und werden künftig wohl noch viel mehr darauf achten, was unsere Natur so alles zu bieten hat.