Beide Mediziner sind Fachärzte für Augenheilkunde und umfassen mit ihrer Großpraxis, so Domack, "einen sehr breiten Versorgungsbereich sowohl im operativen wie auch im diagnostischen Bereich". So würden beispielsweise ergänzend zur üblichen Mikrochirurgie allein acht verschiedene Lasersysteme im operativen Bereich eingesetzt, nennt er einen Grund für die Einführung des Qualitätssicherungs-Systems.
Für die Einführung spreche auch, dass die 22 Mitarbeiterinnen (sechs Auszubildende) komplexe Untersuchungen - auch mit zahlreichen laser- und computergestützten Systemen vornehmen, wobei natürlich "Arzt und Patient eine gute Qualität erwarten", erklärt Domack. Angesichts steigender Patientenzahlen hält es der Mediziner für unabdingbar, dass Aus- und WeiterbildungsSystem für die Ärzte und die Mitarbeiter in das Qualitätssicherungs-System mit einzubeziehen. Was in der Gemeinschaftspraxis ebenso geschehe, wie die ständige Veränderung und Anpassung von medizinischen Abläufen.
Weil die Großpraxis laut Domack "Modellcharakter" besitzt und in Unterfranken ihresgleichen suche, habe man das Technologie-Transfer-Projekt TIPS Schweinfurt mit ins Boot nehmen können. Dessen Intention ist es, seit einigen Jahren durch betriebswirtschaftliche Beratung die wirtschaftliche Kraft kleiner und mittlerer Unternehmen (KMUs) zu stärken und zu fördern. Damit wolle man einen funktionstüchtigen und dynamischen Mittelstand in der Region Schweinfurt sichern, erklärt Projektmanager Frank Reuter.
Die Gemeinschaftspraxis habe man als staatlich geförderte Consulting & Coaching "angeschoben". Im Klartext: Von der EU, dem Freistaat Bayern sowie der Stadt und dem Landkreis Schweinfurt floss in das Projekt ein Zuschuss von 70 000 Euro, sagt Domack. Vorausetzung war eine Prüfung durch das Bayerische Innenministerium. Aus eigener Tasche habe er nochmals 87 000 Euro investiert.
Qualitätssicherung im Praxisalltag heißt, dass jeder PC-Arbeitsplatz in der Praxis mit einem Qualitätshandbuch ausgestattet ist, in dem unter anderem Voruntersuchungs- und Untersuchungsabläufe sowie operative Vorbereitungen festgelegt sind. Für erwähnenswert hält Domack den Hinweis auf den genauen und sorgfältigen Ablauf der Sterilisation für eine Operation, weil hier "extreme Anforderungen durch die Richtlinien des Rudolf-Koch-Instituts zum Schutz der Patienten vor Infektionen erfüllt werden" müssen. Der Augenarzt verweist in diesem Zusammenhang insbesondere auf Prionen (Jakob Creutzfeld Variante von BSE). Entsprechend den Anforderungen würden Mitarbeiterinnen seiner Praxis zu zertifizierten Sterilgut-Assistentinnen ausgebildet.
Zurzeit operieren Domack und Best noch im St. Josef-Krankenhaus. Für Ende des Jahres ist ein Umzug in den Marienbach-Center geplant. Auf 800 Quadratmeter Fläche entstehen drei OP-Räume.
Geplant ist hier auch das erste Augen-Diagnostikzentrum Mainfrankens. Dieses Zentrum steht allen Ärzten offen, sagt Domack. Er habe dafür bereits Zusagen von zehn Augenärzten aus Unterfranken.