In allen geschlossenen Ortschaften einheitlich Tempo 30 – diese Regelung würde vielen Ratsmitgliedern von Euerbach gefallen. Der Beitritt zur Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten" ist ein erster Schritt in diese Richtung, hofft der Gemeinderat. Bisher sei es sehr schwierig, so berichtete Bürgermeisterin Simone Seufert, einzelne Teilstücke von Staats- oder Bundesstraßen in den Dörfern in "Zone 30-Abschnitte zu verwandeln".
Die Anwohner der Hauptachse B303 – gerade in Sömmersdorf und Euerbach – könnten durch eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit entlastet werden, sagte die Rathauschefin. Welchen Erfolg das Interessensbündnis haben kann und welche rechtlichen Änderungen daraus hervorgehen könnten, ist bisher allerdings unklar. Drei Ratsmitglieder stimmten gegen den Beitritt.
Höchstrichterlich ist der Paragraf 13b, der ein vereinfachtes Verfahren für neue Wohnbaugebiete ermöglichte, jetzt ausgesetzt. Es droht wohl ein Szenario, dass künftig sämtliche Baumaßnahmen mit der normalen aufwändigen zeitintensiven Planung umgesetzt werden müssen. Simone Seufert berichtete dem Ratsgremium über ein europäisches Urteil. Davon betroffen ist auch das Baugebiet "Am Steigholz" in Euerbach. Deshalb entfiel die geplante Diskussion über den besten Standort für ein Regenüberlaufbecken.
Neue Möbel und schwerere Vorhänge für den Sitzungssaal
Der Sitzungssaal erhält neue Stühle und Tisch. Nach knapp 40 Jahren ändert sich das Aussehen des repräsentativen Raumes, der auch zu standesamtlichen Hochzeiten genutzt wird. Einige Elemente blieben erhalten, erklärte Planer Thomas Höchemer, der Beispielmaterial, (Klapp-)Tische und Stühle mitgebracht hatte. Um die schlechte Akustik zu verbessern, sollen eine Konstruktion aus Holz an der Frontseite und schwerere Vorhänge den Hall wesentlich verringern. Ein großer Monitor mit einer Breite von 2,30 Meter wird das Info-System mit Leinwand und Beamer ersetzen und modernes Mobiliar die alte Einrichtung, die fast ausnahmslos auf Holzbasis besteht.
Die Bürgermeisterin sprach sich dafür aus, die bisherige Sitzordnung zu übernehmen, und warb für Tische mit Nano-Oberfläche, die pflegeleicht zugleich sind. Über die Holzart an der Wand und die Stühle wird der Gemeinderat später entscheiden. In der Ausschreibung möchte die Gemeinde verschiedene Varianten für das Mobiliar berücksichtigt wissen. Bleiben sollen die (Designer-)Lampe und der Fußboden. Die Farbgebung im Raum wird ruhiger und einheitlicher werden, meinte Höchemer.
Kein Anträge, aber einige Wünsche und Ideen hatten die Bürger Anfang Juli auf den Bürgerversammlungen geäußert. In ihrer Zwischenbilanz führte Simone Seufert aus, dass Einiges schon umgesetzt oder auf den Weg gebracht sei.