Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

BIRNFELD: Auf den Spuren barocker Baumeister

BIRNFELD

Auf den Spuren barocker Baumeister

    • |
    • |
    Barocke Baukunst: Zum Abschluss ihres Jahresthemas über barocke Baumeister und Architekten besuchte der Ortsgeschichtliche Arbeitskreis den Greissing-Bau Schloss Birnfeld.
    Barocke Baukunst: Zum Abschluss ihres Jahresthemas über barocke Baumeister und Architekten besuchte der Ortsgeschichtliche Arbeitskreis den Greissing-Bau Schloss Birnfeld. Foto: Foto: Ursula lux

    „Ich wohne schon 52 Jahre im Altenheim, man bleibt jung, wenn man rechtzeitig reingeht.“ Walter Brückel muss es wissen. 1963 kaufte er das Barockschloss Birnfeld und machte aus dem ehemals feudalen Altersheimsitz ein Seniorenwohnheim. Für den Ortsgeschichtlichen Arbeitskreis aus Schwebheim öffnete er dessen Pforten.

    Der Arbeitskreis verband mit seiner 15. historischen Wanderung das Jahresthema 2012, „berühmte Baumeister und Architekten“, mit dem Thema des kommenden Jahres, den Freiherren von Bibra. Nach einer wechselhaften Geschichte unter vielen Besitzern, darunter im 15. Jahrhundert auch ein Anton von Bibra, geht das Dorf 1631 endgültig an das Kloster Theres. Durch den 30-jährigen Krieg hoch verschuldet verkauft das Kloster den Ort 1664 der Universität Würzburg. Ein Jahr später, nachdem das Hochstift Bamberg auf alle Rechte verzichtet hat, geht der Besitz an das Hochstift Würzburg. Vorsitzender Günther Birkle gab den historischen Rückblick.

    1692 entsteht im Dorf der erste Greissing-Bau. Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg lässt von diesem barocken Bauherrn ein Zehnthaus errichten, das heute zum Seniorenstift gehört. Die Wanderer besichtigten auch dessen beeindruckenden Gewölbekeller. In unmittelbarer Nachbarschaft lässt Fürstbischof Johann Philipp von Greiffen- klau von Joseph Greissing ein Jagd- und Sommerschloss planen. 1719 steht dieser Barockbau, zweigeschossig mit Gurtgesimsen und 13 Fensterachsen. Das Eingangstor in der Mitte der Langseite ziert ein Scheitelstein mit Mitra, Stab und Schwert, Hinweis auf die fürstbischöflichen Bauherren. Diese haben sich über dem Portal noch einmal mit ihren Wappen verewigt. Rechts prangt das Wappen des Johann Philipp von Greiffenklau und links davon das seines Nachfolgers Johann Philipp Franz von Schönborn. Der löste seinen Vorgänger im Jahr der Fertigstellung des Barockschlosses im Amt ab.

    Dieses Tor war früher die Pferdedurchfahrt, erklärte Walter Brückel seinen Gästen. Dahinter im 33 000 Quadratmeter großen Park befanden sich rechts und links die Geschirrhäuser, die heute als Teestuben genutzt werden.

    Die Wildburg

    An der tausendjährigen Gerichtslinde und der frühklassizistischen Pfarrkirche St. Michael vorbei begaben sich die Wanderer zur Ruine Wildberg. Hier auf dem Gelände der ehemaligen Burg der Edelherren von Wildberg, die im 12. Jahrhundert errichtet wurde, trafen die Wanderer wieder auf die Spuren eines von Bibra. Mit Konrad Graf von Wildberg starb dieses Geschlecht 1305 aus. Die Grafen von Henneberg, die mit dem Geschlecht derer von Wildberg verwandt waren, folgten diesen nach. Nach dem Verkauf Elisabeth von Hennebergs Anteil an der Burg 1354 an das Hochstift Würzburg verpfändet dieses einen Anteil an Hermann von Bibra. Die Wildburg wird in den Bauernkriegen des 16. Jahrhunderts zerstört. Für das vor der Ruine liegende Burggut ist noch 1602 der Schwebheimer Adelige Heinrich von Bibra als Besitzer eingetragen. Mauerreste, Gewölbe und ein Teil des ehemaligen Ringgrabens ließen die Wanderer die einstige Größe erahnen.

    Endstation Sulzfeld

    Weiter ging es auf den Spuren der Geschichte zum Lindleshof, der dereinst die Bewohner der Wildburg versorgte. Endpunkt der Wanderung war die ehemalige Kirchenburg und das Schloss der Henneberger in Sulzfeld. Dorthin wurde nach der Zerstörung der Wildburg das Amt Wildberg des Hochstifts Würzburg verlegt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden