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EGENHAUSEN: Auf den Spuren vergangener Steinbrüche

EGENHAUSEN

Auf den Spuren vergangener Steinbrüche

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    In den Steinbrüchen in Egenhausen wurde seit dem frühen Mittelalter das Baumaterial für Kirchen und Häuser gebrochen. Das Foto von etwa 1924 zeigt, dass die Frauen der Steinhauer den Transport mit den Kuhgespannen übernahmen.
    In den Steinbrüchen in Egenhausen wurde seit dem frühen Mittelalter das Baumaterial für Kirchen und Häuser gebrochen. Das Foto von etwa 1924 zeigt, dass die Frauen der Steinhauer den Transport mit den Kuhgespannen übernahmen. Foto: Foto: Winfried Hahner

    Wander-Lust-Wege heißen 19 besonders attraktive Touren im Schweinfurter Land, die im Zuge des neuen Wanderwegekonzeptes entstanden. Fünf davon liegen im Oberen Werntal. Der Steinhauerweg rund um Egenhausen nimmt Bezug auf die Vergangenheit, in der aus Egenhäuser Steinbrüchen das Material für Schlösser, Kirchen, Häuser und Bildstöcke bezogen wurde. Am Sonntag, 5. Juni, wird dieser Premiumweg zum ersten Mal offiziell mit einer Führung erwandert.

    Nicht von ungefähr liegt im 600-Einwohner-Dorf Egenhausen auch das Fränkische Bildstockzentrum, das um 10 Uhr Ausgangspunkt der neun Kilometer langen Wanderung ist. Unter der Führung von Winfried Hahner wird in etwa zweieinhalb Stunden nicht nur eine abwechslungsreiche, hügelige Landschaft erkundet. Der Wanderer erfährt dabei auch einiges über die Entstehung der insgesamt vier Steinbrüche, über die Arbeitsverhältnisse der Steinhauer in früheren Zeiten oder über Bildstöcke, Kreuzschlepper, Grotten und Kapellen.

    Sandstein an der Oberfläche

    Weil der Sandstein bei Egenhausen nahe an die Oberfläche tritt, wurde er seit dem Mittelalter hier aus dem Boden geholt. Die Natur hat sich mittlerweile die Flächen wieder zurückerobert und in landschaftliche Kleinode verwandelt, was die Attraktivität des Weges unterstreicht.

    Zu den vier (ehemaligen) Steinbrüchen zählt das zugeschüttete Kieselloch oberhalb von Vasbühl sowie der Steinbruch an der Grotte, links der Straße nach Schnackenwerth, der 1955 eingestellt wurde. Von dort wurden im 16. Jahrhundert Steine für das Schweinfurter Rathaus sowie das dortige Mühltor geliefert.

    Ein dritter Steinbruch lag am Teufelsgraben Richtung Schleerieth, wo nach dem Zweiten Weltkrieg keine Steine mehr gebrochen wurden. Der vierte Steinbruch wird am Geißberg, an der Grenze zu Geldersheim, geortet. Dort wurden einst harte Steine für Schleif- und Wetzsteine gebrochen.

    Vom Ausgangspunkt Bildstockzentrum führt die Tour zunächst auf der Hauptstraße nach Westen, hinter dem Sportplatz stößt man auf den Steinhauerweg. Noch 200 Meter die Straße entlang biegt man gegenüber des alten Sühnekreuzes nach links in das Brunnholz ein. Auf grasigen Wegen geht es zum Waldstück Goldgarten und dort immer am Waldrand entlang. Wieder empfängt ein Bildstock an der Straße nach Schleerieth den Wanderer.

    Streuobstwiesen an den Hängen

    Wenig später überquert der Steinhauerweg nach Norden die Straße und führt im Zick-Zack durch die Felder zurück Richtung Egenhausen in den Teufelsgraben. Streuobstwiesen ziehen sich die Hänge hoch. Im Talgrund warten Bildstock und eine kleine Kapelle am Steinberg an der Straße nach Schnackenwerth. Der Steinberg war früher ein Steinbruch. Die Mulden und Senken, Terrassen und Hügelkuppen sind jetzt mit Obstbäumen, Haselnusssträuchern und Schlehenbüschen, Eichen und Kastanien bewachsen. Am höchsten Punkt steht eine kleine Mariengrotte.

    Vorbei geht es am Wasserbehälter am Sträßchen zur Egenhäuser Mühle, hinab ins Tal und hinter der Brücke des Stöckichsbachs nach links an den Hecken entlang. Am Waldrand führt ein schmaler Pfad, rechts breitet sich bald der alte Steinbruch aus, eine Hütte markiert das einstige Zentrum des Abbaugebietes.

    Idyllischer Talgrund

    Idyllisch ist der Talgrund zwischen Egenhausen und Brebersdorf. Das Bauholzbrünnlein liegt im Wald versteckt. In den Feldern danach gibt es eine schöne Aussicht ins Schweinfurter Becken, bevor die Hauptstraße wieder zurück zum Bildstockzentrum lenkt.

    An die kostenfreie Wanderung schließt sich am Sonntag, 5. Juni, ein Schlusshock in der Brotzeitstube Schmittfull an, wo auf eigene Rechnung eingekehrt wird.

    Anmeldung bei der Allianzmanagerin des Oberen Werntals, Eva Braksiek, unter Telefon (09726) 907486 oder E-Mail: info@oberes-werntal.de. Infos und Karte auch unter www.schweinfurt360.de/naturreich/wandern/

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