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Auf den Spuren von Rosa Schlüpfer

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Auf den Spuren von Rosa Schlüpfer

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    Zeilitzheim Mit einer bunt gemischten Kanonade heiterer Faschingslaune begegnete die Kolpingsfamilie Zeilitzheim der Tristesse des Alltags und lud zum ersten ihrer beiden ausverkauften Faschingsabende ein.

    Über 220 Zuschauer im ausverkauften Pfarrsaal waren der Beweis: Die Faschingsabende der Kolpingsfamilie Zeilitzheim sind aus dem Reigen der regionalen Fasnachtsaktivitäten längst nicht mehr wegzudenken. Ein mehr als fünfstündiges heiteres und zugleich niveauvolles Programm begeisterte die Besucher zu Recht und bereits jetzt sind für die zweite Faschingssitzung der Kolping am kommenden Samstag praktisch keine Karten mehr erhältlich.

    Der Abend begann nach dem Einzugsmarsch der Akteure, begleitet von den Heiligenbergmusikanten unter Leitung Guido Niedermeyer und Stefan Batun, mit einem gelungenen Soloauftritt des Tanzmariechen Marina Euler. Nach deren Debüt im vergangenen Jahr überzeugte sie die Zuschauer auch heuer erneut von ihrem tänzerischen Können. Quirlig ging es dagegen beim Auftritt der Purzelgarde zu. Als brave Engelchen und freche Teufelchen verkleidet brachten die Mädchen und Jungen richtigen Schwung in den Saal.

    Sieben "Gören" berichteten in ihrem Sketch "Nach den Ferien in der ersten Schulstunde" von ihren Urlaubserlebnissen in den globalen Weiten zwischen den USA und dem IKEA-Markt um die Ecke. Zum Schreien war auch die Darbietung der Jugend, die ihre Vorstellungen eines TV-Kinderkanals in Russland zum Besten gab: Obwohl hier strenge Töne und grimmige Blicke den Ablauf diktierten und die frostige Stimmung wenig Raum zum Lachen ließ, kugelte sich das Publikum.

    Den Sketch "Im Wirtshaus" hätte man auch problemlos mit "Ehehölle" betiteln können. Denn seine "bessere Hälfte", in Wahrheit ein wahrer Drache mit Ehering, drangsaliert ihren Gatten in der Wirtschaft dermaßen, dass dem Eingeschüchterten der gute Appetit ordentlich verdorben wird. Den "Auszug in die Freiheit" thematisierte Andreas Fuchs in seiner Büttenrede: Kaum dem "Hotel Mama" entkommen, entdeckt der verwöhnte Sohnemann, dass "die Freiheit hier auf derar Welt, kost a Haufen Geld". Daheim bei Muttern wars da doch angenehmer.

    Viel zu erzählen aus dem Weltgeschehen und aus der Politik hatten die "Bodyguards". Immer auf Tuchfühlung mit den Promis beleuchteten sie Themen, die Deutschland im vergangenen Jahr bewegten. Die Neuwahlen des Bundestags und ihre Folgen standen natürlich im Mittelpunkt. "Mit Deutschland geht es jetzt bergauf, es nimmt sogar eine Kanzlerin in Kauf", stellten sie fest. Allein das Volk bliebe weiter der Gelackmeierte (gemäß dem Motto "Du bist der Depp von Deutschland"), und das, obwohl wir doch nun auch "Papst" seien.

    Angesichts der hohen Spritpreise gaben die Bodyguards die Empfehlung, auf den Tiger im Tank zu verzichten, stattdessen lieber auf den Hamster im Fahrzeugantrieb zu setzen. Michael Jackson, Prinz Charles und Camilla ("der Elefant und die Stute") bekamen ebenfalls ihr Fett ab, genauso die Lebensmittelkontrolleure beim Gammelfleischskandal.

    Nach der Pause heizten die "Fire-Girls" mit ihrer Tanzdarbietung die Stimmung weiter an, die im Folgenden von einem zweiten Auftritt der SC-Garde weiteren Schwung erhielt. Höchste Grazie rund um den "dreifach geschwungenen Frottezwirbel" demonstrierten Robert Braun und Florian Bittner vom "Team Duftig" in der "Endausscheidung beim Haarewaschen": Wasser- und Schaumspritzer ließen die Zuschauer der ersten Reihen am Geschehen direkt teilnehmen. Helmut Krines beleuchtete als Debütant in der Bütt "Die Schlacht am kalten Büffet", bevor Birgit Geiling und Manuela Koch als Babett und Elsbett nichts als "A dumms Gepappel" zum Besten gaben.

    Gestylt und adrett gekleidet trat das achtköpfige Männerballett auf die Bühne und bewies, dass Tanzperformance auch für das starke Geschlecht beherrschbar ist. Schlusspunkt und weiterer Höhepunkt zugleich war der Auftritt des gemischten Chors der Kolpingsfamilie. An des Traumschiffes "MS Titanic" nahmen die Sänger das Publikum auf den Spuren von Ernst und Rosa Schlüpfer mit in eine Welt zwischen Urlaubsfreuden, Seekrankheit und anderen Unwägbarkeiten, wie mit Äxten fuchtelnde Skalp-Jäger oder den Kochlöffel schwingende Menschenfresser.

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