Es ist schon erstaunlich, was so ein kleiner Ortsverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) auf die Beine stellen kann. Bis auf die Garden, die die Gäßbockelf für die Sozialsitzung ausgeliehen hatte, und die tänzerischen Beiträge von Kindergarten und Hort gestalteten die Damen ihr dreistündiges Programm aus den eigenen Reihen. Sie bewiesen dabei unglaubliches komödiantisches Talent und wurden mit einer voll besetzten Emil-Heßdörfer-Arena und einem begeisterungsfähigen Publikum belohnt.
Für jeden Auftritt hatten Sitzungspäsidentin Birgit Bauer und ihre Stellvertreterin Ute Mauder einen Vierzeiler oder einen passenden Witz dabei. Und schon beim ersten Auftritt der Damen "Aufstand im Nonnenkloster" blieb kein Auge trocken. Die "barfüßigen Schwester" in ihrer "himmlischen Unruhe" waren einfach zu witzig, als sie ihrer "merkwürdigen Mutter" erklärten, warum das Klosterleben nichts mehr für sie sei.
Flotter Cancan
Da wollte beispielsweise "Schwester Friedabella" nicht mehr jeden Tag Suppe, sondern "Flääsch". Schwester Nixnutia drängte es nach politischem Engagement, sie wollte "einfach mal gegen alles sein". Und Schwester Konstrukta beantragte Urlaub, um zum Stüchter Fasching zu gehen und im Kölner Dreigestirn die Jungfrau sein zu können. Als die Nonnen zum Abschluss noch einen flotten Cancan auf die Bühne legten, war das Publikum nicht mehr zu halten.
Bei den Ehrungen verkündete Bauer stolz, dass man im Gegensatz zum Frankenfasching, bei dem Frauenmangel herrsche, hier keinen Männermangel habe. Während die Frauen auf der Bühne ihren Mann standen, standen die Männer im Hintergrund an der Theke, im Service und an der Technik ihre Frau.
Was allerdings auf Frau zukommt, wenn der Zahn der Zeit an ihr nagt und der Mann gleichzeitig eine Drogerie betreibt, das präsentierten Lisa Niklaus, Irene Kreuzer und Elisabeth Vornberger in einem Sketch. Großes "Facelifting" war angesagt. Dies war dann aber aus Kostengründen auf eine Gesichtshälfte reduziert, sehr zur Freude des Ehemanns, der damit gut seine Faltencreme verkaufen konnte – vorher und nachher in einem Gesicht.
Monika Raab stieg schließlich als vermeintliche Lottomillionärin in die Bütt. Was könnte man nicht alles mit so viel Geld anfangen, wenn nur der Ehemann den Lottoschein abgegeben hätte.
Fulminante Singshow
Mit einer fulminanten Singshow, die Florian Silbereisen alias Elisabeth Vornberger moderierte, entließen die Damen ihr Publikum in einen fröhlichen Ausklang. Und so mancher Gast nahm wohl einen der Schlager als Ohrwurm mit nach Hause.
Egal, ob Birgit Behrhof als Roland Kaiser und Ute Habl als Maite Kelly, Irene Kreuzer als Marianne Rosenberg, Birgit Bauer als Kerstin Ott oder Monika Raab als Andrea Berg: Das Publikum war voll mit dabei, sang und klatschte eifrig mit.
Den Vogel schoss allerdings Lisa Niklaus ab, die als leibhaftiger Roberto Blanco die Bühne bestieg. Sie sorgte entgegen dem Liedtext nicht nur für "ein bisschen Spaß", sonder für jede Menge davon.
