"Die Zeit drängt!" Diese Feststellung war mehrfach im Gemeinderat zu hören, als es in der letzten Sitzung darum ging, weitere Aufträge für die Sanierung des alten AWO-Kindergartens zu vergeben. Wie berichtet, soll das neue Gebäude nach dem Umzug der Kita in das neue Gebäude hinter der ehemaligen "Schatzinsel" im Steinweg als Hort genutzt werden.
Ursprünglich war der Gemeinderat nach Schätzung durch den Architekten Peter Kopperger von rund 100 000 Euro ausgegangen, die in das Gebäude gesteckt werden müssten. 60 000 Euro sind heuer im Haushalt deswegen eingestellt worden, die übrigen 40 000 Euro im nächsten Jahr. Da aber die Nutzung erweitert werden sollte und außer den Hortgruppen noch eine Kleinkindgruppe ihr Domizil hier finden sollte, waren weitere bauliche Veränderungen erforderlich. So verdreifachte sich nach einer Kostenschätzung vom Sommer dieses Jahres die Investitionssumme auf rund 315 000 Euro.
Nachdem eine Vielzahl von Angeboten eingegangen waren, konnte Kopperger im Gemeinderat Entwarnung geben. Die Kosten sind niedriger als befürchtet: gut 263 000 Euro . In der Sitzung vergab das Ratsgremium Aufträge in Höhe von rund 97 000 Euro. Für gut 19 000 Euro bekam eine Schwanfelder Firma den Zuschlag für die Schreinerarbeiten. Die Sanitärarbeiten werden für knapp 24 000 Euro von einer Gochsheimer Firma erbracht. Auch die Gestaltung der Außenanlagen legte der Gemeinderat in die Hände eines ortsansässigen Gartenbaubetriebs. Rund 54 000 Euro werden hier fällig.
In der Schonunger Straße geht eine Ära zu Ende. 1972 war der Bebauungsplan "Gochsheim Nord" geändert worden, um mitten im Wohngebiet einen Lebensmittelmarkt errichten zu können. Rund 40 Jahre später war der "diska-Markt" nicht mehr rentabel und wurde geschlossen. Die Gemeinde erwarb 2014 die nicht mehr genutzte Immobilie und startete mehrere Versuche, wieder einen Lebensmittelmarkt aufleben zu lassen. Doch ein Nischenprodukt mit russischen Lebensmitteln musste ebenso wieder schließen wie die Filiale einer Bäckerei.
Letztes Jahr verkaufte die Gemeinde das Grundstück mit der Hausnummer 19 an einen Investor im Rahmen einer Konzeptvergabe. Jetzt ist es endgültig: das gewerbliche Gebäude wird abgerissen und weicht zwei Doppelhäusern. Der Gemeinderat gab dem Baugesuch mit Abbruch und Errichtung zweier Doppelhäuser statt. Ein neuer Bebauungsplan sei deswegen nicht nötig, führte Bürgermeisterin Helga Fleischer aus. Es gelte noch der alte Bebauungsplan für Wohnbebauung. Es mussten lediglich einige Befreiungen ausgesprochen werden. Mit der neuen Nutzung verliert die Schonunger Straße auch die Hausnummer. Die neuen Gebäude werden die Anschriften Schillerstraße 1, 1a, 3 und 3a erhalten.
Fleischer gab bekannt, dass inzwischen der Bewilligungsbescheid für die energetische Sanierung der Grundschule eingegangen sei. Der Staat fördert die Gemeinde hierfür im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms KIP-S mit einem Maximalbetrag von über 865 000 Euro. Die Eigenbeteiligung der Gemeinde liege bei knapp 150 000 Euro, so Fleischer weiter. Die Maßnahme müsse bis 2022 vollständig abgenommen sei. Auf dem Dach könne zudem eine Photovoltaikanlage errichtet werden.