Eine unendliche Geschichte sieht mittlerweile auch die Polizei in Gerolzhofen hinter dem Autowrack, das nun schon seit Monaten am Hirtenweg steht.
Bereits im September hatte diese Redaktion darüber berichtet. Während des Kirchweihwochenendes war das Auto auf die Seite gekippt und danach wieder auf seine platten Reifen gestellt worden.
Damals war zu erfahren, dass ein Mieter am Hirtenweg ausgezogen war und das ihm gehörende Wrack einfach stehen ließ. Unbekannte schoben es dann auf die Straße und damit auf eine öffentliche Fläche.
Die Polizei erstattete gegen den Halter Anzeige wegen Sondernutzung der Stellfläche. Doch der Mann reagierte nicht.
Dann deklarierte die Polizei das Wrack als Abfall und versah die stark beschädigte Karosse mit einem roten Punkt. Wieder scherte sich der Halter keinen Deut um sein ehemaliges Auto und ließ die Frist zum Abtransport verstreichen. Jetzt geht der Fall ans Landratsamt, das über eine Bußgeldanzeige entscheiden muss.
Unqualifiziertes in Facebook
Bürgermeister Jürgen Schwab ärgert sich indessen über unqualifizierte Facebook-Beiträge, die in Unkenntnis der gesetzlichen Lage gepostet worden seien. „Diese Leute müssen viel Zeit haben“, ist der Kommentar des Bürgermeisters. Wenn es nach ihm ginge, „hätte die Gemeinde das Wrack längst aufgeladen und zum Schuck nach Wonfurt gebracht.“
Dass der Gemeinde hier die Hände gebunden sind, bestätigt Jutta Martinelli von der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen. Falls das Landratsamt mit der Bußgeldanzeige kommt, hat der Halter wieder das Recht auf Einspruch. „Diese Fristen müssen wir abwarten, ansonsten begeht die Gemeinde Sulzheim Diebstahl.“ Schon länger fordern die Anwohner, dass das unansehnliche Teil wegkommt. Über Weihnachten haben pfiffige Alitzheimer das Auto mit Nikolausmütze, Tannenzweigen und Christbaumkugeln dekoriert. So steht es jetzt noch da. Im Kirchenjahr dauert Weihnachten ja noch bis Mariä Lichtmess. Bis dahin werden kaum alle Fristen verstrichen sein, so dass sich die Alitzheimer wohl wieder etwas Neues für „ihr“ Wrack ausdenken müssen.