Grünes Licht gab es in der jüngsten Gemeinderatssitzung für einige Bauvorhaben, darunter die Umnutzung der alten Heidenfelder Raiffeisenbank zu Wohnraum und der geplante Solarpark der Nachbargemeinde Schwebheim. Kleinere Diskussionen verursachte dagegen die Umgestaltung der ehemaligen Tennisanlage zu einem Bürgerpark. Die Planungen laufen seit längerem, auch weil sich die Ausführung von Architektenseite verzögerte und schließlich ein neuer Architekt beauftragt wurde. 2021 lag die Kostenberechnung für die Maßnahme bei knapp 330.000 Euro ohne Zimmereiarbeiten; zwei Jahre später ist nach Architektenauskunft eine Preissteigerung von etwa 30 Prozent einzukalkulieren und so liegt die einstige Kostenberechnung nun bei 428.000 Euro ohne die Holzarbeiten.
Das neu beauftragte Architekturbüro Kopperger hat die Kostenberechnung kürzlich auf die aktuelle Situation am Bau angepasst und kam auf Kosten von 510.000 Euro plus weitere 84.000 Euro für die Zimmereiarbeiten für Steg und Aussichtsturm. Angeschrieben wurden 17 Firmen; vier haben ein Angebot abgegeben. Das Ergebnis: das wirtschaftlich günstigste Angebot lag bei knapp 448.000 Euro, das teuerste bei knapp 524.000 Euro. Damit habe sich der Gemeinderat, so Andreas Hetterich, quasi ein "Ei gelegt". Er warb dafür, den ursprünglich beauftragten Architekten von der Kostenmehrung in Kenntnis zu setzen, da er zu der maßnahmenverteuernden Verzögerung beigetragen hat. Anschließend votierte das Gremium einstimmig für das Angebot der Firma GalaBau Seufert von knapp 448.000 Euro und bewilligte gleichzeitig die dafür nötige überplanmäßige Ausgabe, da im Haushalt nur 420.000 Euro eingestellt sind. Die Zimmereiarbeiten werden separat ausgeschrieben. Baubeginn ist laut Zweitem Bürgermeister im April und bis September muss mit Blick auf die Leader-Förderung alles soweit fertig sein.
Teilnahme am Projekt "Innenentwicklungskonzept"
Weiter stimmte das Gremium einstimmig für die Teilnahme am landkreisweiten Projekt "Innenentwicklungskonzept", mit dem eine Bauherrenberatung und Abfallentsorgung für Häuser mit einem Alter von mindestens 60 Jahren außerhalb des Altorts gefördert wird. Das Projekt läuft fünf Jahre und der Kofinanzierungsanteil beträgt für Röthlein einmalig 1838 Euro.
Diskutiert wurde auch über eine Erhöhung der Aufwandsentschädigungspauschale für Wahlhelfende bei der kommenden Landtagswahl. Die wurde in Röthlein erst zur Bundestagswahl 2021 angehoben, wie Martina Braum nachfragte und ist wohl laut Bürgermeister "recht hoch". Zudem, so Doris Gill, werden die Wahlhelfenden auch noch kulinarisch versorgt – auch das ist wohl nicht überall Usus. Anschließend wurde die von Simon Stock beantragte Erhöhung um jeweils fünf Euro mehrheitlich abgelehnt und so bekommen Wahlvorstehende, Schriftführende und deren Ersatz weiterhin pauschal 45 Euro, Beisitzende 35 Euro.
Heidenfelder Dorfstraße wird für etwa vier Wochen gesperrt
Weiter informierte Weth, das am 6. März um 19 Uhr ein Treffen aller großgemeindlichen Vereine zur Gründung eines ortsteilübergreifenden Vereinsrings im Rathaus sowie am 13. März ein Trägertreffen der Kindergärten und am 6. November von 13 bis 17 Uhr der Gemeindedialog mit Landrat Florian Töpper stattfindet. Außerdem wird die Heidenfelder Dorfstraße Ende März für etwa vier Wochen gesperrt, da der Rehberger abgerissen wird. Außerdem warb Weth für das Schöffenamt; ein Aufruf wird im Amtsboten veröffentlicht, Interessierte können sich im Rathaus melden.
Martina Braum ärgerte sich zum Schluss dann noch, dass sich Röthlein im jüngsten Kreisausschuss gegen eine Erhöhung der Kreisumlage ausgesprochen hat – "das hätte sie gerne als Gemeinde- und Kreisrätin im Vorfeld gewusst".