Rechtzeitig zur Jubiläumsfeier des Weinbauvereins (WBV) Markt Oberschwarzach schien die Sonne auf die Abt Ludwig-Hütte und das angegliederte Festzelt. Vorsitzender Manfred Baumann gab einen umfangreichen Rückblick über die 25 Jahre des WBV. Am 6. Mai 1985 hatten 33 Personen auf Initiative von Altbürgermeister Gottfried Keß hin den Verein gegründet. Als Höhepunkte in den 25 Jahren des Vereinsbestehens nannte Baumann die Weinfeste, die Oberschwarzacher Weintage, den Bau der Abt Ludwig-Hütte und das Anlegen des Sorten-Lehrweinbergs.
Weiter gab er Auskunft über die Prämierungsweinproben, sowie über die Lehrfahrten und Vereinsausflüge in deutsche und europäische Weinanbaugebiete. Sein Lob galt den Vorstandschaften in den zweieinhalb Jahrzehnten, allen Weinprinzessinnen und den Symbolfiguren Johannes Pfister als Kammerforster Teufel und Helmut Groha als Oberschwarzacher Schlossherr. Baumann bedauerte sehr, dass nach dem Rücktritt des Schlossherrn vor drei Jahren noch kein Nachfolger gefunden wurde.
Es sei nicht immer Sonnenschein gewesen, sagte Baumann in seinem Rückblick. Nach der Anfangseuphorie habe es Höhen und Tiefen gegeben. Besonders der Preisverfall des Weins Ende der 90er Jahre habe den Winzern sehr zu schaffen gemacht.
„Sie haben hier eine gute Basis geschaffen. Hier werden Werte gelebt“, sagte Arthur Steinmann, der Präsident des Weinbauverbandes Unterfranken. Dabei lobte er die Kontinuität im Verein, bei dem der erste Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende Peter Pfister 16 Jahre im Amt war und sein Nachfolger auch schon neun Jahre hinter sich hat. Zum Gründungsjahr 1985 fiel Steinmann ein, dass damals im Februar viele Weinstöcke in Unterfranken erfroren, weil es am Tag teilweise über 20 Grad plus und nachts 25 Grad minus hatte. Der Präsident munterte die Vereinsmitglieder auf: „Bleibt aktiv, wenn andere schlafen.“ Dabei erinnerte er an die erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit, durch die Qualität und Bekanntheitsgrad der Weine und der Region gesteigert wurden.
Marktgemeinderatsmitglied Robert Ruppenstein überbrachte in Vertretung der Bürgermeister das Geschenk der Marktgemeinde. Dabei meinte er, der Weinbauverein sei auf dem richtigen Weg und habe Akzente in den 25 Jahren gesetzt. „Die Verantwortlichen der vier Lagen im Verein – Handthaler Stollberg, Kammerforster Teufel, Oberschwarzacher Herrenberg und Wiebelsberger Dachs – ziehen an einem Strang“, ergänzte er.
Die Oberschwarzacher Weinprinzessin Karina Schwab wünschte den Mitgliedern des Vereins ein gutes Durchhaltevermögen für die nächsten mindestens 25 Jahre. Die Wiebelsberger Weinprinzessin Tabea Kucza sprach von Erde, Rebe und Sonnenschein als großer Voraussetzung für einen guten Wein; doch die Arbeit des Menschen sieht sie als wichtigste Komponente.
Mit den Ehrennadeln in Bronze für 25 Jahre Mitgliedschaft ehrten Weinbaupräsident Steinmann und Vorsitzender Baumann die Mitglieder Reinhard Biegner, Werner Ebert, Valentin Goldstein, Helmut Groha, Hubert Groha, Sebastian Habersack, Otmar Hubert, Karolina Hußlein, Gottfried Keß, Oswin Kleinhenz, Alois Kraiß, Hermann Kraiß, Alfons Kundmüller, Monika Lindner, Albert Müller, Leo Niedermaier, Peter Pfister, Karl Rockmann, Otto Ruppenstein, Hans Tischner, Georg Wagner, Hans Wohlfeil und Arnold Zehner.
Vorsitzender Manfred Baumann wies bei der Ehrung auf die 25-jährige Schriftführertätigkeit von Georg Wagner hin und bezeichnete ihn als den Motor des Vereins. Er freute sich auch über die 25 Jahre Dienst von Monika Lindner als Kassenwartin des Vereins.
Abschließend forderte Baumann die Gäste auf, die 25 Weinsorten aus den vier Weinlagen des Marktes mit einer fränkischen Brotzeit zu probieren. Den musikalischen Teil des Festaktes hatte in bewährter Weise die Steigerwaldkapelle unter der Leitung von Christian Nöth übernommen.