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SCHRAUDENBACH: Beton und Stahl müssen weichen

SCHRAUDENBACH

Beton und Stahl müssen weichen

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    Klaffende Lücke: Die erste Hälfte des Autobahnbrückenzwillings bei Schraudenbach (Lkr. Schweinfurt) wird derzeit abgebrochen. Das 50 Jahre alte Bauwerk wird für über 14 Millionen Euro neu gebaut.
    Klaffende Lücke: Die erste Hälfte des Autobahnbrückenzwillings bei Schraudenbach (Lkr. Schweinfurt) wird derzeit abgebrochen. Das 50 Jahre alte Bauwerk wird für über 14 Millionen Euro neu gebaut.

    Seit Juni laufen die Arbeiten an der Autobahn-Brücke der A 7 Würzburg-Fulda bei Schraudenbach. Vor einigen Tagen haben Bagger vom Tal aus begonnen, die erste Hälfte des Brückenzwillings abzubrechen. Die darunter verlaufende Kreisstraße 32 von Zeuzleben nach Schraudenbach ist deshalb noch bis 4. Oktober gesperrt.

    Für insgesamt 14,4 Millionen Euro baut der Bund die 236 Meter lange Autobahnbrücke bis Ende 2017 vollständig neu. Notwendig ist das, weil das 50 Jahre alte Bauwerk in einem schlechten Zustand ist, weil das Material des Spannstahls ermüdet ist und weil die Tragreserven nicht mehr für heutige Verkehrsverhältnisse ausreichen.

    Von den beiden parallel laufenden Brücken-Zwillingen wird jetzt die östliche Hälfte (Richtungsfahrbahn Fulda) abgebrochen. Auf der westlichen Brückenhälfte, der Fahrbahn Richtung Würzburg, läuft seit August der Verkehr auf vier etwas engeren Fahrstreifen, je zwei für beide Richtungen, bei Tempo 80.

    Seit Freitag ist nun ein sogenannter Longfront-Bagger bei der Arbeit, denn die Höhe der Brücke über dem Gelände misst immerhin 22 Meter. An seinem Ausleger kann der Bagger mit einem Meißel den Beton zerlegen oder mit einer Schere den Stahl der Spannglieder zerschneiden, erklärt Hartmut Metz, Sachgebietsleiter Brückenbau bei der Autobahndirektion Nordbayern.

    Allerdings musste kurzfristig ein Baustopp eingelegt werden. „Beim Abbruch muss man sich einfach rantasten“, weiß Metz aus Erfahrung. So hatte sich ein Abbruchteil anders verhalten, als angenommen. Daher musste die Abbruchstatik noch einmal überprüft werden. Der beauftragte Planer und ein Prüfstatiker der Autobahndirektion Nordbayern legten dann gemeinsam das weitere Vorgehen beim Abriss fes.

    Jedes Feld der Brücke werde kontrolliert zerlegt, sagt Metz. Der Beton wird mürbe gemeiselt, das Eisen abgezwickt. Auf der gesperrten Kreisstraße unterhalb der Brücke wurde ein Fallpolster aus Erde und Bauschutt aufgebracht, so dass die herabstürzenden Brückenteile die Straße und den Radweg daneben nicht beschädigen.

    Natürlich, so der Fachmann, sei eine jetzt verlängerte Straßensperre zwischen Zeuzleben und Schraudenbach nicht schön für die Anlieger, aber „Sicherheit geht vor Schnelligkeit“, ist das Credo bei diesem Abbruchprojekt.

    Auch die Brückenpfeiler sowie deren Fundamente werden abgebrochen. „Wir müssen ja alles wegräumen, bevor wir neu bauen können“, sagt Metz.

    Bei normalem Ablauf soll der erste Brückenzwilling im Oktober verschwunden sein. Bis zum Herbst 2016 wird in der gleichen Lage das neue Teilbauwerk gebaut. Dann wird der Verkehr auf die neue Brückenhälfte verlegt und der Prozess für den zweiten Brückenzwilling wiederholt. Ende 2017 soll der Verkehr über die neue Gesamtbrücke rollen. Restarbeiten außerhalb des Fahrbahnbereiches sollen laut Autobahndirektion in 2018 erfolgen.

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