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HEIDENFELD: Betriebstreue erhöht Motivation

HEIDENFELD

Betriebstreue erhöht Motivation

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    Sieben von 18 Beschäftigten bei der Heidenfelder Fuhrparkservice GmbH sind über 50 Jahre alt. Der Schweinfurter Otto Kort fand dort nach zweijähriger Arbeitslosigkeit einen Job, den er woanders wegen seines Alters nicht mehr bekommen hat.
    Sieben von 18 Beschäftigten bei der Heidenfelder Fuhrparkservice GmbH sind über 50 Jahre alt. Der Schweinfurter Otto Kort fand dort nach zweijähriger Arbeitslosigkeit einen Job, den er woanders wegen seines Alters nicht mehr bekommen hat. Foto: FOTO Harald Hofmann

    Mit florierenden Geschäften fing es an. Das Familienunternehmen – in der vierten Generation im Transportgewerbe – expandierte. „Wir haben eine Nische besetzt“, erläutert Geschäftsführer Beck. FHS ist eigentlich ein Kurierdienst, aber nicht mit den Paketdiensten und ihren flotten Kleintransportern zu verwechseln. Die Gesellschaft hat sich weitgehend auf Fahrten mit 7,5- und Zwölf-Tonnen-Lkw spezialisiert. Hauptsächlich transportieren die zwölf Laster des Heidenfelder Betriebs zeitnah Material für Autohersteller. Verstärkt kommen nun auch Messe- und Maschinentransporte dazu. Die Auftragszahlen gingen in den vergangenen drei Jahren nach oben.

    Beck braucht bei dieser Ausrichtung flexible Arbeitnehmer, die erst heute erfahren, wo es morgen hingeht – für zwei Stunden nach Königsberg oder für vier Tage nach Norwegen. Die Hälfte aller Touren, so Beck, könne man erst kurzfristig festlegen.

    Flexibilität gefragt

    Und derlei Flexibilität, so seine Beobachtung, sei von älteren Fahrern eher zu erwarten. Die jungen Familienväter dagegen strebten nach regelmäßigen Arbeitszeiten oder wandern gleich in den traditionellen Güterfernverkehr ab, um dort mehr zu verdienen. Zwei weitere Faktoren sind ihm inzwischen wichtig: Erfahrene Beschäftigte brächten eine größere Betriebstreue mit und damit auch eine hohe Motivation. Beck nennt seine Erfahrung durchweg positiv.

    Der Grafenrheinfelder Michael Kimpel zählt zu den Älteren im Team: Mit 49 kam er zu HFS nach einem Dreivierteljahr ohne Job. Bei zwei Transportunternehmen hat er 2005 vorgesprochen, eine Reihe von Probefahrten für die Heidenfelder hat ihn überzeugt. „Ich möchte nach Möglichkeit noch lange hier bleiben.“

    Fünf der sieben Ü 50-Mitarbeiter sind erst in diesem Alter zu Beck gestoßen. Wie der Schweinfurter Otto Kort. Einen ganzen Berg Bewerbungen habe er in seiner über zweijährigen Arbeitslosigkeit verschickt, erzählt er: „Das ist alles am Alter gescheitert.“ Über die Stabsstelle für Beschäftigung der Stadt Schweinfurt fand er den Weg zum Heidenfelder Beck. Ein zweiwöchiges Praktikum hat beide Seiten zufrieden gestellt. „Mir gefällt es hier sehr gut“, sagt Kort. „Die Stabsstelle hat sich sehr gekümmert“, befindet Beck. Sie habe eine Vorauswahl nach seinen Kriterien getroffen, was die Einstellung vereinfacht hat. Zudem reagiere sie zügig; das ist dem HFS-Geschäftsführer wichtig, da in seiner Branche bei Auftragsspitzen schnell Bedarf an Fahrern auftreten kann.

    Fälle wie die Einstellung von Kort gaben letztlich den Ausschlag, dass die Stadt den Betrieb aus dem Landkreis für den Preis „Unternehmer mit Weitblick“ im Rahmen des Projektes „50 plus Arbeit“ vorgeschlagen hat. Als eine von 62 Firmen und Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet wurde HFS in Fulda von Arbeitsminister Müntefering ausgezeichnet. Auch OB Grieser gratulierte mit einem Gutschein für ein Werbekonzept.

    „Ich sehe das als Bestätigung an, eine sozial verträgliche Personalpolitik zu machen“, sagt Beck. Dieser Weg zahle sich für ihn besonders aus, da die Fahrer länger im Betrieb bleiben. Und diese Dauerhaftigkeit ist im wichtig – bei aller Schnelligkeit in seiner Branche.

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