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SCHWEINFURT: BGH bestätigt Urteil: Medi-Globe-Chef sitzt hinter Gitter

SCHWEINFURT

BGH bestätigt Urteil: Medi-Globe-Chef sitzt hinter Gitter

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    (hh) Wegen Betrugs und Steuerhinterziehung ist der Vorstandsvorsitzende der Medi-Globe-Gruppe, Stefan Wohnhas, im Juni 2009 vom Landgericht München II zu sieben Jahren verurteilt und damals noch im Gerichtssaal verhaftet worden (wir berichteten). Wohnhas ließ gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen. Gegen Zahlung einer Sicherheitsleistung von über einer Million Euro setzte das Oberlandesgericht im September 2009 außerdem die Haft außer Vollzug.

    Der Bundesgerichtshof hat das Urteil aus erster Instanz kürzlich allerdings bestätigt. Laut einer Sprecherin des Landgerichts München sei das Ersturteil rechtskräftig. Der Unternehmer, Jahrgang 1963, sitzt seine Strafe bereits ab, dem Vernehmen nach in der Justizvollzugsanstalt Bayreuth.

    Im Strafprozess am Landgericht München II ging es um Millionensummen. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Unternehmer vorgeworfen, Anleger mit überteuerten Aktien um zirka drei Millionen Dollar geprellt und Steuern in etwa der gleichen Höhe hinterzogen zu haben. Das Landgericht teilte diese Vorwürfe, Wohnhas hatte sie bestritten. Der Prozess fand in der Landeshauptstadt statt, weil der Stammsitz des Medizinunternehmens im Landkreis Rosenheim ist.

    In Schweinfurt hatte Medi-Globe im Alten Krankenhaus eine Filiale. Nach der Kündigung der Räume wegen des Gesundheitsparks wechselte Medi-Globe vor geraumer Zeit an den Hainig. Im Mittelpunkt steht in Schweinfurt der Geschäftszweig Wundversorgung. Die bisherige Produktionsstätte im städtischen Chancen-Center im Maintal wurde aber aufgegeben. Produziert wird jetzt in Thüringen.

    In Schweinfurt erreichte Wohnhas gleichwohl nicht nur wegen seiner Firmenansiedlung einen gewissen Bekanntheitsgrad. Mit ein Grund ist dafür der Kauf des Sachs-Gästehauses in der Friedrich-Seyffert-Straße. Er sanierte und baute die Villa für viel Geld um. Im Jahr 2007 hatte Wohnhas Ärger mit dem Finanzamt. Die Behörde betrieb wegen einer beträchtlichen Steuerschuld des Unternehmers ein Zwangsversteigerungsverfahren für die Sachs-Villa, ließ eine Zwangssicherungs-Hypothek von rund einer Million Euro in das Grundbuch eintragen. Wohnhas muss sich damals mit dem Finanzamt geeinigt haben, eine im Raum stehende Zwangsversteigerungstermin wurde jedenfalls seinerzeit abgeblasen.

    Der Verkehrswert der Villa samt Grundstück war auf 10,4 Millionen Euro festgelegt worden. 2009 wurde sie im Internet überraschend im Internet für 9,5 Millionen Euro angeboten. Der Preis rasselte allerdings, aus welchem Grund auch immer, wenig später rasant nach unten, die „Glamouröse Luxusresidenz der Extraklasse“ war fast zum Schnäppchenpreis von 5,9 Millionen Euro zu haben. Aktuell wird sie nicht mehr offeriert. Sie soll unter Zwangsverwaltung stehen.

    Im Impressum der Medi-Globe GmbH ist als eine der Geschäftsführer neuerdings Gabriele Böhm-Wohnhas aufgeführt. Die Ehefrau von Wohnhas machte sich in Schweinfurt mit dem Betrieb einer Lebensberatung einen Namen. Sitz dieser „Inner-Live-Akademie“ ist übrigens das Sachs-Gästehaus.

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