Interesse wecken soll die Ausstellung, „für die Kunst und die Menschen, die sie gemacht haben“, sagt Herbert Rupp, Leiter der OBA, in seiner Eröffnungsrede. Die Kunstwerkstatt existiert seit 1992 und hat bereits mehrmals ausgestellt.
„Dienstagabends freu ich mich schon auf Mittwoch“, sagt Heike Müller. Dass sie jeden Mittwoch in die Kunstwerkstatt geht, davon kann sie kaum etwas abhalten. Selbst wenn sie mal krank ist: Solange sie sich noch rühren kann, geht sie malen. Dass ein paar ihrer Werke jetzt in der alten Rathaushalle ausgestellt sind, macht sie sehr stolz. Heike Müllers fröhliches Gemüt spiegelt sich in ihren Bildern wider. Bunte Blumenmuster sind darauf zu sehen, freundliche Landschaften oder das Meer. Am liebsten arbeitet sie mit Kreide. Ihre Motive wählt sie ganz spontan – „aus dem Herzen“, sagt sie.
Marion Spielmann malt Linien aus bunten Punkten auf dunklen Hintergrund. Ihre Bilder wirken dreidimensional und erinnern an die Kunst der Aborigines. Klar umrissene Formen, leuchtende Farben und starke Kontraste machen Frank Jennys Bilder aus. So schafft er aussagekräftige Motive. Jeder der 15 Künstler hat seinen ganz eigenen Stil. Entsprechend groß ist die künstlerische Bandbreite der Ausstellung. Leiterin der Kunstwerkstatt ist die Künstlerin und Kunstpädagogin Monika Tinkl. Sie gibt den Leuten keinerlei Anweisung, was und wie sie malen sollen. „Alle kommen mit eigenen Plänen“, sagt sie. Wichtig ist ihr, dass die Künstler die Technik beherrschen, mit der sie arbeiten. „Die Komposition stimmt bei den meisten von sich aus“, bemerkt sie.
„Die Art, wie Sie das malen, ist so schön. Ich wäre nie darauf gekommen, das so zu machen“, lobt eine Besucherin. Während der Ausstellungseröffnung steht Christine Kummer neben ihren Werken, nimmt Komplimente wie dieses entgegen und erklärt, wieso die Bilder so aussehen und nicht anders. Die ganze Zeit hat sie ein Strahlen im Gesicht. Ihr und den andern 14 Künstlern stärkt die Ausstellung das Selbstbewusstsein. „Ich weiß, dass die Künstler heute hier rausgehen und einen Meter größer sind“, sagt Rupp.
Die Werke sind bis 29. November in der Halle Altes Rathaus zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr. Mittwochs zwischen 8.30 und 11.30 Uhr verlegen die Künstler ihr Atelier in die Rathaushalle (außer in den Ferien). Wird ein Bild verkauft, kommt die Hälfte der Einnahmen dem Künstler zugute.