In vielen Gemeinden im Landkreis Schweinfurt wird schon am Vorabend zum 1. Mai ein geschmückter Maibaum aufgestellt. In Birnfeld ist das heuer ein besonderer Maibaum, denn der Stamm ist im oberen Drittel in den ukrainischen Nationalfarben bemalt.
Nur alle zehn Jahre wird der Birnfelder Baumstamm farbig bemalt. Durch Corona sei man mit der Zählung etwas durcheinandergekommen, erklärt Feuerwehrkommandant Philip Schubert, dass es heuer wieder den bemalten Baumstamm gibt. Die Feuerwehr hat die Schirmherrschaft über das Maibaumfest übernommen, die Dorfjugend half bei der Vorbereitung und beim Aufstellen mit.

Viel Arbeit steckt in einem so gestalteten Baumstamm. Zunächst wird die Rinde abgeschält, dann der Stamm glatt gehobelt und schließlich angemalt. Vom unteren Ende her wird zuerst der Frankenrechen aufgemalt, dann folgen die deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold, und bis zur Baumkrone ringeln sich danach die Farben Bayerns, Blau-Weiß. In diesem Jahr wurden aber die letzten zehn Meter der etwa 28 Meter hohen Fichte in Blau-Gelb, den Nationalfarben der Ukraine, gestrichen. Damit wollen die Birnfelder ihre Solidarität mit dem osteuropäischen Land zeigen, das durch Krieg verwüstet wird.
Wie üblich muss der aufgestellte Maibaum bewacht werden, um einen Diebstahl zu verhindern. Die Nachtwache endet erst, wenn um sieben Uhr früh die Birnfelder Musikanten vom Geißberg her das Lied "Der Mai ist gekommen" erschallen lassen. Da der Maienmonat traditionell in der katholischen Kirche der Mutter Jesu geweiht ist, erklingen an diesem Morgen noch einige bekannte Marienlieder zu Ehren der Muttergottes in dem Dorf am Haßbergtrauf.