Jugendleiter Stefan Müller hatte im Rahmen seiner Ausbildung zum Hochseilgarten-Trainer im Allgäu mit anderen Jugendleitern eine Baumhütte gebaut. Das hat den 32-Jährigen selbst so begeistert, dass er ein solches Projekt auch mit der Alpenvereinsjugend der Schweinfurter Sektion durchziehen wollte. Ein Dutzend aus dem rund 60 Köpfe starken DAV-Nachwuchs machte mit, alle zwischen 14 und 18 Jahren.
Der für das Waldgebiet zuständige Stadtförster Andreas Hummel und Müller selbst suchten und fanden in der Nähe der Haselstaude eine geeignete Baumgruppe. An Ostern legten die jungen Leute unter Müllers Regie los – bei Wind, Regen, Schneefall, Eiseskälte, aber auch Sonnenschein und schönen Tagen. „Das ist ein Vierjahreszeiten-Bauwerk“, sagte Müller am Samstag dementsprechend.
Als „Fundament“ für die Baumhütte dienen Stämme von Bäumen, die Förster Hummel angezeichnet hatte. Es handelt sich ausnahmslos um bereits abgestorbene Bäume, die mit Hilfe eines Vaters und Baumfäll-Profis gefällt und zum Bauort transportiert wurden. Die Latten für den Plattform-Boden wurden gekauft.
Die jungen Klettermaxe, natürlich wie beim Bergsteigen immer gesichert und behelmt, hievten die Stämme mit selbst eingerichteten Flaschenzügen nach oben. In luftiger Höhe wurden sie in Schwerlastschlingen gehängt und mit den Bäumen vertäut. Es handelt sich also um eine freischwebende Konstruktion mit einer Plattformgröße von immerhin 13 Quadratmetern.
„Wir haben Gurte und Seile und alles verwendet, wie sonst auch beim Klettertraining“, berichtet Stefan Müller. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, meint etwa Corinna. Angst vor der Nacht hatte die 16-Jährige nicht: „No risk, no fun“, lacht sie, wenngleich das Risiko gering war.
Alle Baumhütten-Schläfer waren immer an zwei Sicherheitsseilsystem doppelt gesichert, berichtet Stefan Müller. Felix Müller hat das Projekt „viel Spaß gemacht“. Auf die Biwaknacht gefreut hatten sich auch der 14-Jährige und Michael Schnös, mit 13 Jahren der Jüngste: „Hat ja lange genug gedauert.“ Im Herbst wird die Plattform wieder abgebaut, im Frühjahr vielleicht mit einer anderen Gruppe wieder in die Bäume gehängt.