Kurz nach 13 Uhr: Feuerwehrleute weisen Autofahrer an, nicht in die Einbahnstraße Hadergasse zu fahren. Sie müssen am Jägersbrunnen wenden. In der Hadergasse kreist das Blaulicht auf mindestens acht Fahrzeugen - die meisten Feuerwehrautos, zwei Streifenwagen der Polizei, der Rettungsdienst steht mit Koffern und Transportliege bereit, ein Notarzt parkt gerade sein Auto am Eingang der Hadergasse vor dem Backshop.
Löschschlauch in die Haftzelle
Aus einem Fenster der Justizvollzugsanstalt hängt ein gelber Löschschlauch, der ins nächststehende Feuerwehrauto führt. "Was ist denn da los?" Die Feuerwehrleute verweisen auf den Einsatzleiter, der noch in der Justizvollzugsanstalt ist. Als der Einsatzleiter rauskommt, bestätigt er den Einsatz in einer Haftzelle. Gelöscht hätten den Brand bereits Beamte der Anstalt.
Laut Michael Zimmer, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, hat ein ein Gefängnisinsasse den "Kleinbrand" in seiner Zelle verursacht. Der Brandleger selbst sei unverletzt geblieben. Aber vier Justizvollzugsbeamte seien bei ihrem Löscheinsatz leicht verletzt worden, ohne ein Krankenhaus aufsuchen zu müssen.
Brandleger in "psychischem Ausnahmezustand"
So gewaltig der Lösch- und Rettungseinsatz auf der Straße auf die verdutzten Passanten gewirkt haben mag - so schnell ist er auch wieder beendet. Um 13.30 Uhr beginnen die ersten Feuerwehrautos, den Einsatzort zu verlassen. Um 12.56 Uhr war die Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle (ILS) mit Sitz im Schweinfurter Hafen erfolgt, sagt auf Anfrage der Sprecher Polizeiinspektion (PI) Schweinfurt. Der Kriminaldauerdienst (KDD) sei bereits im Anmarsch.
Was war das Motiv des Gefangenen, in seiner Zelle Feuer zu legen? Der 23-Jährige aus Eritrea sei offenbar "in einem psychischen Ausnahmezustand" gewesen, so Zimmer. Der Mann sei unkooperativ gewesen, habe sich zu seinem Motiv nicht erklärt und sei in die psychiatrische Abteilung einer anderen JVA verlegt worden. Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizei Schweinfurt.