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Schweinfurt: Briefe an die Redaktion: Alle Behörden brauchen die gleichen Zahlen

Schweinfurt

Briefe an die Redaktion: Alle Behörden brauchen die gleichen Zahlen

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    Zum Artikel "Stadt verliert 2000 Einwohner" vom 16. Januar, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

    Eigentlich sollte jeder Bürger nur an seinem Hauptwohnsitz angemeldet sein. Leider wird aber u.a. beim Wegzug gar nicht so selten die Abmeldung „vergessen“. Um die dadurch fehlerbehafteten Einwohnerzahlen der örtlichen Meldeämter wieder auf Vordermann zu bringen und von Karteileichen zu befreien, ist alle zehn Jahre eine Volkszählung nötig. Mit großem finanziellen Aufwand  (1,5 Milliarden Euro) , mit statistischem Scharfsinn und mit ausgeklügelten Stichproben-Verfahren wurde durch den „Zensus 2022“ das bestmögliche Zahlenmaterial ermittelt. Es erweist sich daher selbst vor Gericht immer als hieb- und stichfest (vgl. „Zensus 2011“).

    Vielerorts fallen zum Ärger der betroffenen Kommunen die neuen „Amtlichen Einwohnerzahlen“ (mit Hauptwohnsitz) niedriger als erwartet aus. Deshalb sind dort in den nächsten Jahren beim kommunalen Finanzausgleich Einbußen zu erwarten.

    Zur Zeit gibt es unter anderem  für den 31. Dezember 2023 (fortgeschrieben auf Basis des „Zensus 2011“ beziehungsweise auf Basis des aktuellen „Zensus 2022“)  laut Bayerischem Landesamt für Statistik zwei „Amtliche Einwohnerzahlen“.  Bei der gesamten Republik sind das etwa 84,1 und 82,7 Millionen Meschen (Differenz minus 1,6 Prozent), in Bayern etwa 13,4 und 13,2 Millionen Menschen (Differenz minus 1,9 Prozent), in Unterfranken etwa 1,34 und 1,32 Millionen Menschen (Differenz minus 1,7 Prozent), im Landkreis Schweinfurt 116.653 und 114.404 Menschen (Differenz minus 1,9 Prozent), in der Stadt Schweinfurt 55.067 und 53.938 Menschen (Differenz minus 2,1 Prozent), in der Stadt Gerolzhofen 6966 und 6776 Menschen (Differenz minus 2,7 Prozent) und in der Stadt Würzburg 128.246  und 131.759 Menschen (Differenz plus 2,7  Prozent)

    Für Deutschland, Bayern, Unterfranken und für den Landkreis Schweinfurt werden diese Einwohnerzahlen allgemein akzeptiert. Nur auf kommunaler Ebene bringen einige Einwohnermeldeämter ihre fehlerbehafteten und fast immer zu großen „Einwohnerzahlen“ ohne Not ins Spiel und sorgen damit für Verwirrung, zum Beispiel die Stadt Schweinfurt mit 56.146 (Stichtag: 31. Dezember 2023) oder die Stadt Gerolzhofen mit 6997 und noch so manch andere Gemeinde im Landkreis.

    Im Zeitalter der Digitalisierung sollte es trotz des Rückspielverbots möglich sein, dass sich zwei bayerische Behörden untereinander abstimmen und sich nicht bei Veröffentlichungen (auch auf Homepages) gegenseitig widersprechen. Für die Einwohnerzahlen ist einzig und allein das Bayerische Landesamt für Statistik zuständig. (Dazu haben wir  es ja; vgl. Art. 22 BayStatG). Nur so sind die einzelnen Kommunen miteinander vergleichbar; die „Gesamt-Einwohnerzahlen“ der örtlichen Meldeämter sind irreführend und überflüssig. Lockprämien als Belohnung für den Wechsel des Hauptwohnsitzes sollten als unanständig gelten.

    Josef Fröhling
    9744 7 Gerolzhofen

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