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SCHWEINFURT: Brustkrebs ist kein Todesurteil

SCHWEINFURT

Brustkrebs ist kein Todesurteil

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    Brustkrebs ist kein Todesurteil
    Brustkrebs ist kein Todesurteil

    (zds/sus) Brustkrebs ist ganz weit weg: keine erbliche Vorbelastung, kein Übergewicht, drei Kinder geboren, alle gestillt. Doch dann taucht bei einer Routine-Mammographie „verdächtiger Mikrokalk“ auf den Röntgenaufnahmen auf. „Das kann völlig harmlos oder sehr aggressiv sein“, sagt ein Radiologe. Plötzlich steckt die Frau in einer Szenerie aus weiteren Untersuchungen, Stanzbiopsien, Ärzte-Telefonaten und tagelangem bangen Warten auf das Ergebnis der Gewebeprobe. Der Krebsverdacht bestätigte sich in diesem Fall nicht, bei anderen Frauen schon. Für manche endet die Krankheit tödlich: In Schweinfurt stand 2013 in 18 Fällen als Todesursache Brustkrebs auf dem Totenschein. Ein Jahr davor hatte es elf entsprechende Todesfälle gegeben.

    Die Ursachen für die Entstehung von Brustkrebs sind noch nicht eindeutig geklärt. Doch bestimmte Faktoren erhöhen das Erkrankungsrisiko, informiert die Deutsche Krebshilfe: erbliche Belastung, früher Menstruationsbeginn, späte Menopause, Kinderlosigkeit und späte Geburt des ersten Kindes. Auch eine ungesunde Lebensweise verbunden mit Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen- und Alkoholgenuss erhöhe das Brustkrebsrisiko.

    Zehn Prozent aller Brusttumoren beginnen im Drüsengewebe, 80 Prozent im Milchgang. Jährlich erkranken mittlerweile rund 75 000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs (Jahr 2000: rund 56 000); mehr als 17 000 sterben jedes Jahr daran. Damit ist das Mammakarzinom der häufigste bösartige Tumor bei Frauen, heißt es beim Robert-Koch-Institut in Berlin.

    Dieses tritt wesentlich früher auf als die meisten anderen Krebsarten: Etwa jede vierte Frau ist jünger als 55, wenn sie die Diagnose erhält, jede zehnte sogar jünger als 45 - ein Alter, in dem die meisten übrigen Krebserkrankungen zahlenmäßig noch kaum eine Rolle spielen. Die Diagnose Brustkrebs stellt aber nicht mehr automatisch ein Todesurteil dar. Brustkrebs sei behandelbar, die Überlebenschancen stünden gut, wenn er früh genug erkannt wird, sagen die Fachmediziner.

    Operation, Bestrahlung, Chemo- und Hormontherapie sind Hauptsäulen der Behandlung, die nach Analyse der Gewerbeprobe in Gang kommt – durchaus mit Erfolg: Trotz der gestiegenen Erkrankungsraten sterben heute deutlich weniger Frauen an Brustkrebs als noch vor zehn Jahren. Nach fünf Jahren sind noch fast 80 Prozent der Frauen am Leben. Wirklich heilen, können Mediziner die Krankheit aber oft nicht, und in vier von zehn Fällen tritt sie nach Monaten oder Jahren plötzlich wieder auf: entweder als Lokalrezidiv, auf die Brust beschränkt, oder sie hat sich weiter ausgebreitet und Metastasen gebildet.

    Die Sterberate, um die es geht, bezieht sich auf das Verhältnis von Erkrankungen zu Todesfällen. Werden nur die Todesfälle genommen, lag in Bayern die Gesamtzahl beispielsweise im Jahr 1998 bei 2624, im Jahr 2013 lag sie mit 2663 Todesfällen um 39 höher. Die Vergleichszahlen für Schweinfurt lauten 1998: 13 Todesfälle, 2013 waren es 18.

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