Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Bucheinkauf als Erlebnis

SCHWEINFURT

Bucheinkauf als Erlebnis

    • |
    • |
    Auf der Leseinsel bei Hugendubel (von links): OB Gudrun Grieser, Nina und Maximilian Hugendubel, die geschäftsführenden Gesellschafter und Filialleiterin Cordula Schuster.
    Auf der Leseinsel bei Hugendubel (von links): OB Gudrun Grieser, Nina und Maximilian Hugendubel, die geschäftsführenden Gesellschafter und Filialleiterin Cordula Schuster. Foto: FOTO Katharina Winterhalter

    Bei Regen sei er damals zu Fuß vom Bahnhof in die Innenstadt gegangen. „Es war etwas bedrückend“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter. Als er den Wichtermannplatz erreicht habe, sei seine Stimmung gestiegen und nach einem Treffen mit den Grundstückseigentümern sei er überzeugt gewesen, hier – und nicht wie ursprünglich angedacht in der Stadtgalerie – eine neue Filiale eröffnen zu können.

    Das Konzept, den Bucheinkauf zum Erlebnis für die ganze Familie zu machen, erläuterte Nina Hugendubel, gesellschaftsführende Gesellschafterin. Im Erdgeschoss dreht sich alles um das Thema Unterhaltung, im ersten Stock neben dem Café liegt die Kinderwelt, außerdem eine große Abteilung „Besser leben“ und im Hintergrund die Fach- und Sachbücher. Die Filiale wird von Cordula Schuster geleitet, sie hat 14 Mitarbeiterinnen, von denen fünf aus der Region kommen.

    Architekt Matthias Franz, der seit 20 Jahren für die Einrichtung der Filialen verantwortlich ist und auch die typischen roten Leseinseln entworfen hat, stellte das Raumkonzept vor. Die Eingangssituation sei nicht einfach gewesen, weil die Filialen normalerweise einen größeren Eingang haben. Architekt und Gesellschafter waren an diesem Eröffnungstag aber zufrieden mit der Schweinfurter Lösung.

    Deutlichen Bezug zur Stadt nimmt die Wand im Treppenaufgang. Sie zeigt ein Porträt von Friedrich Rückert aus Hunderten von Büchern. Beide Geschosse sind offen, ohne Trennwände gestaltet. Vom Café aus hat der Besucher einen Blick auf den Georg-Wichtermann-Platz. Bei der Pressekonferenz fiel der Blick der Oberbürgermeisterin auf den Baum vor dem Eingang, der ihr nun nicht mehr gefiel. Im übrigen war Gudrun Grieser voll des Lobes. Hugendubel an diesem sehr stark frequentierten Platz sei ein Glücksfall für Schweinfurt. Die Stadt sei schon bisher „buchhändlerisch nicht schlecht bedient“, aber den Einkauf als Erlebnis zu präsentieren, das habe noch gefehlt. In ihr Lob bezog Grieser die Eigentümer des Gebäudes, Georg Wiederer und Jürgen Süß, mit ein, die gegen den allgemeinen Trend gehandelt, sehr viel in dieses Gebäude in der Innenstadt investiert und damit einen Maßstab für die Umgebung gesetzt hätten.

    Keine konkrete Antwort hatten Maximilian und Nina Hugendubel auf die Frage nach Entlassungen in ihrem Unternehmen. Laut Süddeutsche vom 10. Juni hatte Hugendubel Ende Juni 180 Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt. Maximilian Hugendubel verwies auf laufende Gespräche mit dem Betriebsrat und wollte keine Zahlen nennen. Die Filiale in Schweinfurt sei davon nicht betroffen, es gehe eher um ältere Filialen, in denen das Geschäft schlechter laufe. Als Gründe nannte er den Strukturwandel im Buchhandel.

    Hugendubel zählt zu den größten Buchhandelsunternehmen in Deutschland mit 35 Filialen. Eine Pressemitteilung aus dem Haus bestätigt den Abbau von 179 Stellen mit Schwerpunkt Berliner Raum. Die Firma ist zur Hälfte im Familienbesitz, der andere Teil gehört der Verlagsgruppe Weltbild, gebündelt unter dem Dach der Finanzholding DBH Buch Handels GmbH. Die Anfänge der Buchhandlung in München gehen auf das Jahr 1893 zurück.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden