Der Andrang war groß bei der diesjährigen Bürgerversammlung in Hesselbach. Fast einhundert Menschen fanden sich im Pfarrheim ein, lauschten zunächst dem Vortrag von Bürgermeister Johannes Grebner und diskutierten anschließend über die Belange der Ortschaft und der Gemeinde Üchtelhausen.
Wie wird sich Hesselbach entwickeln? Unter anderem steht eine punktuelle Dorferneuerung an. Die Gemeinderätin Lisa-Marie Schmitt wird den Planungsvorgang eng begleiten. Sie berichtete den Bürgerinnen und Bürgern vom Austausch mit dem beauftragten Planungsbüro, das auch bereits eine erste Ideensammlung fertiggestellt hat. "Da sind coole Sachen dabei", verrät Schmitt.
Im Laufe des Jahres soll es zu einem Bürger-Workshop kommen, in dem die Einwohnerinnen und Einwohner Hesselbachs dann intensiv in die Planungen mit einbezogen werden. Viele Förderungen sind auch an einer Bürgerbeteiligung geknüpft, erklärt die Hesselbacher Gemeinderätin. "Ihr sagt am Ende, wie und mit welchen Zielen der Gemeindeteil gestaltet werden soll. Wir kümmern uns dann um die Umsetzung", versichert der Bürgermeister.
Hesselbach bei Bauland benachteiligt?
Benachteiligt sieht ein Bürger den Gemeindeteil in der Baulanderschließung. Er monierte, dass in Üchtelhausen 54 Bauplätze (der Bürgermeister korrigierte später auf die tatsächliche Anzahl von 49) entstehen werden, in Hesselbach dagegen nichts passiere. Aus dem Saal gab es dafür viel Zustimmung. Bürgermeister Grebner erinnerte daran, dass der nördliche Teil der Gemeinde – also auch Hesselbach - in den letzten Jahren mehr neue Bauplätze als der südliche erhielt.
Trotzdem ist die Gemeinde dran, auch im Norden weitere Bauplätze zu kreieren, versicherte Grebner, der auch einen Appell an die Hesselbacher richtete: "Nehmt eure Bürger ins Gebet, die ihre Grundstücke nicht verkaufen wollen." Die Gemeinde ist auf Zukäufe angewiesen, manche Eigentümer verlangen jedoch "utopische Preise" für ihren Grund. Das nächste Bauland wird planmäßig in Ebertshausen erschlossen. "Dann ist auch sicher wieder Hesselbach dran", stellt Grebner in Aussicht. Allerdings müsse man auch den Grundsatzbeschluss "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" berücksichtigen.
Genug Flächen für sechs Windkrafträder
Interessiert waren die Bürger auch, wie es nach dem Bürgerentscheid mit der Windkraft in der Gemeinde weitergeht. Grebner berichtete, dass sich Dreiviertel der Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer auf den Vorrang- und Vorbehaltsgebiete, auf denen der Windpark entstehen soll, am Flächenpooling beteiligen. Explizit lobte Grebner dabei die Beteiligung aus dem Ortsteil Hesselbach. Auch wenn das Pooling erstmal abgeschlossen ist, stehe die Tür auch weiter offen für diejenigen, die bislang nicht verkaufen wollten, ließ Grebner durchklingen. Die aktuell erworbenen Flächen würden aber bereits ausreichen, für die maximal zu Errichtenden sechs Windkrafträder.
Ansonsten trieb die Teilnehmenden der Bürgerversammlung vor allem der Zustand der Straßen in und um Hesselbach sowie zu schnell fahrende Autos durch den Ort um. In Sachen Raserei bleibt der Gemeinde meist kaum Handlungsspielraum, sondern erstmal nur der Weg zur nächsten Verkehrsschau. "Wir müssen unsere Straßen erhalten", forderte ein Bürger mit Blick auf die zuvor vorgetragene Finanzsituation der Gemeinde in den nächsten Jahren. "Wir haben sehr viel Handlungsbedarf und versuchen es bestmöglich im Griff zu halten", bekräftigte der Bürgermeister.