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SCHWEINFURT: Camper können kommen

SCHWEINFURT

Camper können kommen

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    Camper können kommen
    Camper können kommen

    Seit Mitte der Woche sind das „Stadtcamping Schweinfurt“ am Hainig und der Wohnmobilstellplatz am Hutrasen offiziell geöffnet. Am Platz für die Wohnmobilisten hinter dem Saumain fand der Eröffnungsakt am Dienstagnachmittag statt, als Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Betreiber Wolfgang Thein ein rotes Band durchschnitten.

    Zuvor hatten der Rathauschef und Wirtschaftsförderer Hans Schnabel den Campingplatz an der Gemarkungsgrenze nach Niederwerrn besucht. Die Informationen über Entstehung und weitere Pläne gaben Thein und Karl Krämer vom gleichnamigen Ingenieurbüro, der die Plätze mit seinem Sohn Josef geplant hat.

    Einen Campingplatz dieser modernen Prägung hatte Schweinfurt bisher nicht. Wenngleich ein solcher seit Jahren auf der Wunschliste stand. Im Auge hatte die Stadt dabei bevorzugt den Bereich Baggersee. Jetzt ist es mit Thein ein privater Investor, der sich mit dem Campingplatz selbst einen „Traum erfüllte“.

    Auf den rund 20 000 Quadratmetern ist Platz für rund 80 Wohnwagen, bis zu 15 Wohnmobile und 20 Zelte. Im früheren Stallgebäude befinden sich die Sanitäreinrichtungen mit Gruppen- und Einzelwaschkabinen sowie einem Behindertenbad. Der Camper kann seine Wäsche waschen, natürlich gibt es auch einen Trockner. Im Haus ist auch die Rezeption. Im früheren Wohnhaus wird – sobald der Betrieb anläuft – ein Platzwart dauerhaft präsent sein. Im Moment melden sich die ankommenden Gäste per Handy im nahen Wohnwagenbetrieb von Thein nebenan an.

    An jedem Platz gibt es Strom und Frischwasser. Ein eigens gebauter Brunnen beliefert das Sanitärhaus. Dank der Fotovoltaik- und Solarthermie-Anlage ist der Platz bei Belegung von bis zu 25 Einheiten energetisch autark. Bei mehr Gästen wird eine Gasversorgung zugeschaltet.

    Thein setzt auf Touristen, die Schweinfurt im Rahmen eines Frankenurlaubs besuchen, und auf Urlauber, die auf dem Nachhauseweg aus dem Süden eine Nacht in Schweinfurt verbringen. Die Autobahnen sind ja nicht weit entfernt. Fertig ist auch eine gemeinsame Werbebroschüre mit den Betreibern der Campingplätze an der Mainschleife (Volkach, Escherndorf, Sommerach) und in der Rhön (Bad Kissingen, Bischofsheim), die auch auf Messen verteilt wird.

    Als „Mitnahmeeffekt“ sieht Thein sein Angebot an Neukunden, die sich in seiner wenige Meter entfernten Fendt-Niederlassung einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil gekauft haben. Sie sollen einige Nächte am Campingplatz verbringen: Die Einsteiger erhielten dabei eine Technikeinweisung und „könnten Schweinfurt kennenlernen“.

    So wie das bei Dieter und Silvia Sommer aus Ludwigsburg der Fall ist. Die Eheleute haben sich bei Thein ihren neuen Fendt Opal-Wohnwagen abgeholt. Ihre ersten Eindrücke vom Platz und der Stadt sind so „großartig“, dass die Eheleute dem OB versichert haben: „Nach Schweinfurt kommen wir bald wieder“. Sie wollen die von Thein angebotenen Erlebnistouren zu den Museen oder zum Wildpark nutzen. Thein plant außerdem einen eigenen „Stadtplan“ mit Hinweisen auf die wichtigsten Anlaufpunkte für den ortsfremden Touristen.

    Stadtcamping ist schon seit Mai offen, bis Ende Juli zählte Thein rund 1000 Übernachtungen, obwohl es noch keinerlei Werbung gab. Rund zehn Prozent waren Gäste aus unserem Raum, der Rest aus Deutschland und Europa.

    Wohnmobil-Stellplatz: Die Stadt bot Wohn- und Reisemobilisten bisher in der Wehr fünf Plätze an. Die waren aber ohne Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. Auch hier scheiterten mehrere eigene Versuche. Dass Thein auch hier der Betreiber ist, bezeichnete OB Remelé beim Starttermin als „Glücksgriff“. Die Notwendigkeit für beide Plätze unterstrich der zufällig anwesende Hans-Jürgen Hess von der Zeitung „promobil“. Es sei für Schweinfurt Zeit geworden, merkte der Fachjournalist an. Er will in einem der nächsten Hefte über die neuen Angebote in Schweinfurt berichten.

    Am Hutrasen gibt es 20 Wohnmobil-Plätze, die schneckenförmig angelegt sind. Der Gast zahlt am Automaten acht Euro für den Stellplatz. Wasser (zehn Liter) kostet 80, ein Kilowatt Strom 50 Cent. Die Entsorgung ist kostenlos. Die dafür im Boden befindliche Grube muss regelmäßig entleert werden, erklärte Gerhard Reich. Seine Firma Freizeit Reich (Schwebheim) baute die Entsorgungs- und Stromanlage.

    Thein hat für das städtische Grüngelände eine Nutzungserlaubnis erhalten. Drei Jahre muss er den Platz betreiben. Lohnt sich der Betrieb nicht, kann er ihn an die Stadt übergeben, erklärte Schnabel. Die noch unzureichende Beschilderung werde in den nächsten Tagen verbessert, sagte der Wirtschaftsförderer zu. In der Wehr soll ein Hinweis auf den neuen Wohnmobilstellplatz gleich um die Ecke angebracht werden. Beim Stadtcamping ist die Beschilderung gut, auch die Bushaltestelle am Hainig heißt jetzt Stadtcamping.

    Auch am Hutrasen zeigen sich die ersten Gäste mit dem Platz „sehr zufrieden“. Dietmar und Rositha Will aus Regensburg wollen „Main und Meer“ und das Museum Schäfer besuchen, planen einen Einkaufsbummel und einen Besuch der Mainschleife. Die rund 600 Meter in die Stadt nannten sie eine vergleichsweise geringe Entfernung.

    Die Investition für den Campingplatz liegt bei 2,2 Millionen Euro, die für den Wohnmobilplatz bei annähernd 200 000 Euro.

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