Der Blick auf Schweinfurt ist gigantisch. Und wenn man das Erlebnis dann auch noch bei einem Cappuccino genießen darf, dann sind das im wahrsten Sinn des Wortes beste Aussichten. Ende März öffnet im 12. Stock das bereits vermeldete Dachcafé, wo es künftig schwer sein dürfte, einen der annähernd 50 Plätze zu ergattern. Betrieben wird die neue Attraktion wie die vor einem Jahr installierte Caféteria im 2. Stockwerk von der am 1. Juli 1999 gegründeten Service GmbH, eine hundertprozentige Tochter des Leopoldina Krankenhauses.
Den Gast erwartet im Obergeschoss - einst wegen der dort installierten Raucherecke verpönt - eine rauchfreie, nach italienischem Muster gestrickte Café-Bar. Angeboten werden Snacks, Kaltgetränke, Espressi, die der Gast im Stehen oder an einem Tisch mit Panoramablick erhält. Das neue Angebot ist ein Treffpunkt für Besucher, Patienten und Personal, wie das erfolgreich schon in der Cafeteria praktiziert wird. Dort werden über den Bistro-Charakter hinaus komplette Essen angeboten, die der Gast auch wieder open air (im Garten) zu sich nehmen kann.
Das Dach-Café hat die Leopoldina gGmbH "im Paket" mit der ohnehin anstehenden Dachsanierung "sehr günstig" gebaut. Die Kosten liegen bei etwas mehr als einer halben Million. Das Café ist an die Service GmbH vermietet, die auch die ansprechende Einrichtung (Tische, Stühle, Theke für rund 120 000 Mark) beschafft hat, bestätigte ihr Geschäftsführer Theo Kümmeth. Weitere um die 500 000 Mark wird die Service GmbH in den geplanten Ausbau der 400 Quadratmeter umfassenden Cafeteria stecken. "Es fließt also kein Geld des Krankenhauses in die gastronomischen Angebote", machte Leo-Geschäftsführer Adrian Schmuker deutlich. Die Tochter-GmbH müsse sich aus eigener Kraft finanzieren.
Die Service GmbH, die - wie berichtet - auch einen Versorgungsvertrag mit der Geomed Klinik in Gerolzhofen hat, beschäftigt heute 54 Mitarbeiter. 30 entstammen der alten Leo-Crew, 24 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. Im Bereich Hauswirtschaft, sprich Reinigungsdienst, sind aktuell 39 Mitarbeiter tätig, in der Cafeteria arbeiten zwölf Beschäftigte, im neuen Dachcafé drei.
Schmuker informierte, dass die Tochter wachsen soll und im Endstadium auf wahrscheinlich 300 Arbeitsplätze kommen wird. Man denkt dabei beispielsweise an eine Überleitung der Küche, die im Moment dem Management der Service-Tochter lediglich unterstellt ist. Auch die Wäscherei und weitere Servicebereiche sollen in absehbar Zeit unter dem Dach der Service-GmbH firmieren, die man aus Kostengründen ausgegliedert hat.
Seine Premiere erlebt das Dachcafé genau am 30. März anlässlich des zehnten Geburtstages der Ökumenischen Krankenhaus-Hilfe. Danach steht die von der Firma Riedel-Bau nach Plänen eines Münchner Architekten gebaute Attraktion der Öffentlichkeit zur Verfügung und soll darüber hinaus für wissenschaftliche Symposien und ähnliche Anlässe "genutzt" werden. Öffnungszeiten sind anfangs ab etwa 12 bis zunächst 19 Uhr und werden - in beide Richtungen - dem Bedarf angepasst.