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REGION GEROLZHOFEN: Das Futter wird knapp

REGION GEROLZHOFEN

Das Futter wird knapp

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    Von der Ferne leuchten grünbraune Hänge im grellen Licht der Mittagssonne. Grün und braun sind auch die Farben rings um Karl-Ernst Wirsing und Karl Mantel. Einige Meter weit sind die beiden aus Junkersdorf (Lkr. Haßberge) in das Maisfeld gelaufen und nehmen das, was da gewachsen ist, unter die Lupe. Schon die Tatsache, dass sie Ende August ganz leicht im Maisfeld auszumachen sind, macht die ganze Misere deutlich: Mit schlimmen Einbußen bei diesem wichtigen Viehfutter müssen die Landwirte in der Region rechnen.

    „Das dicke Ende kommt zum Schluss – und das ist der Mais“, sagt Landwirt und Viehhalter Wirsing und deutet auf die Pflanzen auf dem Acker. Nach dem Getreide werden nun die Trockenheitsschäden auch beim Mais deutlich. Mindestens 50 Prozent weniger Silage – und damit Futter für seine Kühe – kann er im vergleich zu normalen Jahren von diesem Acker ernten. Wie den beiden Landwirten aus den Haßbergen ergeht es auch ihren Kollegen in der ganzen Region. Auf manchen Mais-sieht es noch schlimmer aus.

    Nicht nur Mais, sondern auch die Wiesen liefern weitaus weniger Futter als in normalen Jahren. Gerade mal eine Mahd gab es vielerorts, sonst eine zweite und gar eine dritte. Statt sattgrün leuchten die Wiesen grünbraun. Wirsing: „Das ist wie Steppe oder Wüste.“

    Und die reicht von Schweinfurt bis nach Ebern und Coburg und nach Thüringen hinein, berichtet Pflanzenbau-Fachberater Helmut Grell vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt. Er kennt die Sorge der viehhaltenden Betriebe: Die bange Frage, ob denn das Futter reichen wird. Inzwischen haben sich Landwirte gar mit Wintergerstenstroh eingedeckt, das sie zum Füttern verwenden, um das knappe Futter zu strecken.

    Dass es beim Mais ein Fiasko geben könnte, hat sich bereits im Frühjahr abgezeichnet. Nach der Saat sorgte nur noch spärlicher Regen für den ungleichen Aufgang der Pflanzen und besonders die Trockenheit in den wichtigsten Monaten Mai und Juni bescherte eine Misere auf den Feldern. Und die trifft besonders auch einen weiteren Wirtschaftszweig der Landwirtschaft: Betriebe, die eine Biogasanlage betreiben und den Mais als Rohstoff für die Gasgewinnung durch Vergärung benötigen. Hier hoffen die Betreiber auf das Frühjahr, darauf dass im neuen Jahr wieder die Wiesen Futter und Rohstoff liefern.

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