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DITTELBRUNN: Das Grauen von Dachau und sympathische Volksvertreter

DITTELBRUNN

Das Grauen von Dachau und sympathische Volksvertreter

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    Im Zentrum der Macht: Die 8. Klasse der Dittelbrunner Hauptschule, die am KLASSE!-Projekt dieser Zeitung teilnimmt, berichtet unter anderem von ihrem Besuch im Bayerischen Landtag.
    Im Zentrum der Macht: Die 8. Klasse der Dittelbrunner Hauptschule, die am KLASSE!-Projekt dieser Zeitung teilnimmt, berichtet unter anderem von ihrem Besuch im Bayerischen Landtag. Foto: Foto: VS Dittelbrunn

    Das ehemalige Konzentrationslager Dachau und den Bayerischen Landtag hat die 8. Klasse der Dittelbrunner Volksschule binnen weniger Tage besucht. Hier die Kurzversion ihres Berichts:

    Wir wollten uns in Dachau von dem Lager ein Bild machen, nachdem wir im Unterricht über diese Epoche gesprochen hatten. Von einer Lehrkraft von einem Dachauer Gymnasium erfuhren wir die Geschichte des Lagers, zum Beispiel dass es erst in den Jahren 1936/37 zu diesem riesigen Lager ausgebaut wurde, das große Mengen an Häftlingen aufnehmen konnte. Zuerst wurden wir zum Appellplatz geführt, der sozusagen der Mittelpunkt des Lagers war. Dort wurden jeden Morgen und jeden Abend die Häftlinge durchgezählt, um zu wissen, dass auch alle Gefangenen anwesend waren, denn von Sonnenaufgang bis zum Untergang mussten sie, auch teilweise außerhalb des Lagers, arbeiten. Wenn jemand fehlte, mussten sie so lange stehen, bis der oder die Fehlenden auftauchten, das konnte bis zu 18 Stunden dauern.

    Während zu Beginn vor allem Kommunisten und Andersdenkende im Lager untergebracht waren, wurde es später, während des Krieges, mit Kriegsgefangenen gefüllt. Die Zahl der Haftinsassen stieg im Laufe der Zeit drastisch an. Bis zu 200 000, von denen über 40 000 das Lager nicht überlebten.

    Wir konnten auch eine Gaskammer, die als Brausebad getarnt war, und daneben die Verbrennungsöfen besichtigen. Heute ist Dachau eine Gedenkstätte. Das Lager soll die Besucher daran erinnern, wozu Menschen fähig sind und sie ermahnen, dass sie nie wieder so unmenschlich miteinander umgehen.

    Im Bayerischen Landtag empfing uns ein Hauptschullehrer aus München und führte uns in den Plenarsaal, wo uns die Sitzordnung und die Technik im Saal erklärt wurden. Außerdem wurden uns die Aufgaben eines Abgeordneten und dessen Arbeit im Parlament erläutert. Wir unternahmen eine Hausführung, wobei wir vor allem von der Größe der Wandbilder und der Ausstattung des ehemals als Wohnhaus des bayerischen Königs Max II. gebauten Hauses, das deshalb auch Maximilianeum heißt, beeindruckt waren.

    Anschließend durften wir dem Finanzausschuss einen Besuch abstatten, in dem wir erstaunt feststellen konnten, wie lange man darüber streiten kann, ob das Wörtchen „auch“ in einem Satz stehen muss oder nicht. Interessant war auch die Beobachtung, dass alle Anträge, die von SPD und Grünen eingebracht wurden, von CSU und FDP mit knapper Mehrheit abgelehnt wurden.

    Der Abgeordnete Berthold Rüth, der den Staatssekretär Gerhard Eck vertrat, gewährte sehr interessante Einblicke in sein Berufs- und Privatleben. Wir waren alle überrascht, wie normal und dadurch auch sympathisch so ein Abgeordneter sein kann. In der Landtagskantine trafen wir schließlich zufälligerweise Landtagspräsidentin Barbara Stamm aus Würzburg.

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