Kürzlich eröffneten Ingrid Schlager-Baierl und Tochter Jessica das „Kleine Museum“ in der Luitpoldstraße. Schwerpunkt ist das grafische Werk von Friedensreich Hundertwasser, der am 15. Dezember 80 Jahre alt geworden wäre. Vor acht Jahren ist er gestorben und beinahe hätte die Schweinfurterin den von ihr so bewunderten österreichischen Künstler noch kennengelernt. Das sollte nicht sein, aber sie hat etliche seiner Werke erworben, deren Lebendigkeit und Farbigkeit sie liebt.
Die Idee einer Hundertwasser-Ausstellung hat Ingrid Schlager-Baierl schon lange. Nun ließ sie die Räume im Keller des Hotel Luitpold umbauen, in denen sie in den achtziger Jahren ein Restaurant geführt hatte. Zu sehen sind in drei Räumen 103 Arbeiten von Hundertwasser aus rund 50 Jahren: Holzschnitte, Lithografien und Serigrafien, in Auflagen zwischen 200 und maximal 10 001 Exemplaren und zwei Gemälde. Später sollen thematische Ausstellungen aus seinem Spätwerk folgen. Ein Teil der Werke steht zum Verkauf. Ingrid Schlager-Baierl arbeitet – wie sie sagt – mit Galerien in Deutschland und New York zusammen, die ihr die Bilder in Kommission überlassen.
Wer Hundertwasser zeigen oder verkaufen will, unterliegt strengen Regeln. Seine Bilder dürfen nur mit Copyright und Angabe der Werksverzeichnisnummer veröffentlicht werden, das Privatmuseum darf seinen Namen nicht tragen. Merchandisingprodukte mit Hundertwasser-Motiven darf Ingrid Schlager-Baierl aber natürlich in ihrem „Museumsshop“ verkaufen. Hier gibt es außerdem Bücher und Poster, Glasobjekte, Porzellan und die so genannten Likörelle von Udo Lindenberg, die der Sänger mit Likör gezeichnet hat.
Das sei aber nur der Anfang, sagt Karl-Heinz Baierl zu den Plänen seiner Frau. Sie suche in Schweinfurt oder Bad Kissingen viel größere Räume, rund 1000 Quadratmeter, um Dauer- und Wechselausstellungen zu zeigen, Kunst zu verkaufen und das ganze mit Events zu verbinden. Neben den Fantasiewelten des Österreichers würde Ingrid Schlager-Baierl gerne auch mehr Arbeiten von Lindenberg oder von Elvira Bach zeigen. Jetzt aber erst einmal der kleine Anfang auf rund 220 Quadratmetern. Blickpunkt ist der Fußboden, ein selbst entworfenes Mosaik, das das Ehepaar als Hommage an Antonio Gaudi verstanden wissen will, der Hundertwasser inspiriert habe. Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 20 Uhr, der Eintritt kostet 7,50 Euro, für Gruppen ermäßigt.