Erklärtes Ziel ist die Erweiterung des Shop-Netzes auf 500 Läden. Weil "my-eXtra" in Schweinfurt "etwas bisher Einmaliges erlebt hat", wandte sich Marketingchef Franz Schwarzmüller jetzt an diese Zeitung.
Es geht um die Außenwerbung am Gebäude der Filiale in der Wolfsgasse 3. Die Stadt ist mit der geplanten Tafel nicht einverstanden, was "my-eXtra" nicht versteht. Auf der Werbung, die auf dem Vordach des Geschäftes am Roßmarkt montiert und ab Einbruch der Dunkelheit von Leuchten angestrahlt werden soll, sind neben dem Firmenlogo die Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 dargestellt. Das will die Stadt aber nicht haben. Firmenlogo ja, Produktwerbung nein.
Für Schwarzmüller ist die Ablehnung "absolut unverständlich". Eine Angestellte des Stadtplanungsamtes könne doch "nicht vorschreiben, was auf der Außenwerbung stehen soll", sagt er. Er bezweifle auch stark, ob die Entscheidungsfindung vom Geschmack städtischer Mitarbeiter abhänge. Richtig sauer ist Vorstandsvorsitzender Dominik Brokelmann (Berlin). An 129 Orten habe es bisher keine Probleme gegeben, nur in Schweinfurt, wetterte Brokelmann. "Unsere Werbung entspricht der Bayerischen Bauordnung", sagt er unter Hinweis darauf, dass es sich beim Anwesen um kein historisches Gebäude handele.
Termin bei der Stadt. Das Thema scheint dort so wichtig, dass neben der in die Schusslinie von "my-eXtra" geratenen Silke Töppner-Diez auch ihr Chef Stadtplaner Norbert Bauer und Baureferent Jochen Müller Stellung nehmen. Vehement verteidigen beide die Entscheidung ihrer für Außenwerbung und Fassadengestaltung zuständigen Kollegin.
Laut Bauer habe man aus formellen Gründen ablehnen müssen, weil die Unterlagen nicht komplett seien. Vor allem liege das Nein aber an der Gestaltung. "Auch Footlocker hat auf seiner Außenwerbung nicht alle Schuhmarken draufstehen", sagt Bauer. "my-eXtra" könne die Produktnamen jederzeit im Schaufenster platzieren.
Müller nannte es wichtig, dass Firmen auch aus städtebaulichen Gründen auf die jeweilige örtliche Situation eingehen müssten, was sie nicht könnten, wenn sie auf einheitlichen Logos beharrten. McDonalds nannte der Baureferent als Beispiel dafür, dass es auch anders geht. Die Fastfood-Kette sitzt an der Ecke Markt/Metzgergasse in einem historischen Gebäude und werbe dort "zurückhaltend". Im Fall "my-eXtra" glaubt die Stadt schon alle Augen zugedrückt zu haben. Beispielsweise wurde die laut Bauordnung nur acht Wochen erlaubte "Übergangs-Werbung" in Gestalt eines Banners von Ende Juni bis heute geduldet. Damit ist aber jetzt Schluss. Man wartet auf einen Vorschlag der Betreiber, den die nicht verstehen, ihn liefern zu müssen. Man sei mit dem gleichen Konzept bundesweit vertreten und habe nirgends Probleme, wiederholt Schwarzmüller.