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WAIGOLSHAUSEN: Der digitalisierte Kleiderbasar

WAIGOLSHAUSEN

Der digitalisierte Kleiderbasar

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    Ein Computer-Programm, ein Scanner, ein Strichcode – Markus Reimer hat den Waigolshäuser Kinderkleiderbasar digitalisiert und erspart den Helfern eine Menge Arbeit.
    Ein Computer-Programm, ein Scanner, ein Strichcode – Markus Reimer hat den Waigolshäuser Kinderkleiderbasar digitalisiert und erspart den Helfern eine Menge Arbeit. Foto: FOTO Josef Schäfer

    Wenn die Käufer beim Waigolshäuser Kleidermarkt des Kindergartens zur Kasse schreiten, fühlen sie sich ein wenig wie im Supermarkt: Mit einem Scanner lesen die Helfer einen Strichcode ein, tippen den Preis dazu. Noch eine Quittung ausdrucken. Fertig.

    Dieser Strichcode ist das sichtbare Zeichen der Digitalisierung des Kleiderbasars. Das Herzstück steckt in einem Computer – die Software. „Als sportliche Herausforderung“ hat es Markus Reimer (33) begriffen, ein bestehendes Programm, mit dem etwa 2000 Handelsunternehmen in Unterfranken ihre Produkte verwalten, für die Bedürfnisse eines Kleiderbasars umzurüsten. „Wir wollten wissen: Ist das machbar?“

    Denn die Arbeit der Helfer ist immens: Es müssen Nummern für die Verkäufer vergeben werden. Dann werden die Waren angenommen und nach Gruppen und Kleidergrößen sortiert. Nach dem Verkauf müssen die übrig gebliebenen Stücke und der Erlös wieder jedem einzelnen Verkäufer zugeordnet werden. Meist geschieht dies mit Listen, die mit hohem Zeitaufwand verwaltet werden müssen. In Waigolshausen geht es laut Reimer um 12 500 Artikel.

    Reimers digitale Datenbank erleichtert das Geschäft: Dort sind die Verkäufer gelistet, sie bekommen Aufkleber mit ihrer Nummer und jeweils einem Strickcode, der am Baby-Strampler oder dem Schneeanzug befestigt wird. Beim Scannen erledigt das Programm die Zuordnung von Waren und ihrem früheren Besitzer. „15 Minuten nach Kassenschluss ist die Abrechnung beendet“, sagt Reimer. Früher brauchten dafür etwa sechs Helfer vier Stunden. „Der Ausdruck der Abrechnungen dauert heute länger als die Auswertung.“ Und auch der Veranstalter sieht nun auf einem Blick, wieviel Geld umgesetzt worden ist und was für ihn als Anteil abfällt.

    Kürzere Warteschlangen an den Kassen, geringerer Aufwand für die Helfer, Minimierung von Fehlern. Kurz: weniger Stress für alle, findet der Datenverarbeitungskaufmann als wesentliche Vorteile.

    „Das ist kein kommerzielles Projekt“, betont Reimer, der in Waigolshausen zusammen mit seinem Vater ein IT-Unternehmen betreibt, über seine Entwicklung, auch wenn er viele Stunden und reichlich Hirnschmalz hineingesteckt hat. Zwar würde er das Programm auch anderen Basar-Organisatoren überlassen, doch die bräuchten erst einmal die Lexware-Grundsoftware. Eine Investition von 1200 Euro, die kaum ein Kindergarten oder Verein aufbringen würde.

    Und so baut Reimer zweimal im Jahr vier Computer in seiner Firma ab und in der Mehrzweckhalle auf. Er bleibt vor Ort, um das System zu betreuen und helfend einzugreifen. Reimer, der auch im Waigolshäuser Fasching aktiv ist, sieht dies als einen Beitrag, um seiner sozialen Verantwortung als Geschäftsmann in seinem Heimatort nachzukommen. Und dieses Engagement hat er nicht vor, auch auf Basare in anderen Dörfern auszudehnen: „Sonst bin ich ja fast jedes Wochenende unterwegs.“

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