Der hohe Gehalt an gebundenem Stickstoff, Phosphor und an anderen Nährstoffen macht Gülle in der Landwirtschaft zu einem wichtigen Dünger für Felder und Grünland. Doch mit größer werdenden Tierbeständen in den Betrieben werden auch die Güllebehalter immer größer. Damit die Gülle aber ihre ganze Düngerwirkung entfalten kann, muss sie zuvor wie der Kuchenteig mit dem Mixer kräftig durchgerührt werden. Da hierfür heutzutage die herkömmlichen maschinellen Helfer teilweise nicht mehr ausreichen, rückt beispielsweise Armin Streitberger mit seiner Güllewehr an.
Gülle besteht hauptsächlich aus dem Urin und Kot landwirtschaftlicher Nutztiere, wie Rindern oder Schweinen, und fällt bei der Viehhaltung kontinuierlich in großen Mengen an. Pflanzenbauliche Gründe sowie die Vorgaben der Düngeverordnung führen aber dazu, dass die Gülle nur zu bestimmten Zeiten ausgebracht werden kann. Deshalb ist eine Zwischenlagerung über einen längeren Zeitraum notwendig.
Das Problem für den Hofbesitzer ist, dass sich durch Absetzvorgänge und Gärung häufig sehr hartnäckige Schwimm- und Sinkschichten in Güllegruben oder -silos bilden. Konkret entstehen bei der Schweinegülle durch die ausgeschiedenen Futterreste Sinkschichten, da das Getreide schwerer als Wasser ist. Bei der Rindergülle hingegen hat es der Landwirt mit Schwimmschichten zu tun, das heißt die Rückstände des den Kühen beigemischten Heus und Strohs schwimmen an der Oberfläche auf.
Optimale Düngerwirkung
Mit dem Güllemixer lassen sich vor der Grubenentleerung die verklumpten Gülleschichten durchmischen. Dadurch entsteht zum einen wieder eine fließ- und pumpfähige Masse. Zum anderen ist durch die Homogenisierung eine gleichmäßige Verbindung der Nährstoffe mit den festen und flüssigen Teilen der Gülle gewährleistet. Das ist die Voraussetzung für die optimale Düngerwirkung. Genauso wichtig ist es für den Landwirt, dass er seine Grube richtig leer bringt, weil sich ansonsten mit der Zeit das Fassungsvermögen des Behälters verringert.
Zur Lösung der Probleme bei der Entleerung der Güllegruben und -behälter bieten inzwischen verstärkt Dienstleister wie Armin Streitberger aus Töpen mit seiner Güllewehr ihre Hilfe beim Rühren von Gülle zur Arbeitsentlastung der Hofbesitzer an.
Bei dicken Schwimmschichten, wo das eigene Rührwerk nicht mehr reicht, oder dort, wo es zu lange dauert, bis sich die Grube dreht, wie der Landwirt sagt, rückt der Mann aus der Hofer Gegend mit seinem Power-Güllemixer an. Dieser Tage machte er auf dem Aussiedlerhof von Klaus Treutlein bei Kolitzheim Station.
Streitbergers Güllemixer schafft 1000 Kubikmeter in der Stunde. Die Grundlage für diese hohe Leistung bildet der riesige Rührflügel mit einem Durchmesser von 70 Zentimetern. Der „Propeller“ dreht sich 700 Mal in der Minute, da kapitulieren selbst dickste Gülleschichten.
Mit dem Güllemixer kann Armin Streitberger Behälter bis 25 Meter Höhe überwinden. Dazu steigt er auf den Rand und bedient den Mixer ferngesteuert. Eintauchen kann er damit bis zu 20 Metern, bei einer Reichweite von 40 Metern. Jedoch ist der Anschaffungspreis von 350 000 Euro inklusive Mehrwertsteuer kein Pappenstiel. Das Fahrzeug muss also laufen.
Maschinenring vermittelt
Streitberger verlangt 160 Euro pro Stunde. Dazu kommt eine Anfahrt, die berechnet wird. Verteilt sich diese auf mehrere Kunden, die auf der Tour liegen, wird sie entsprechend günstiger und auch für den Mann aus Hof rechnet sich dann die weite Fahrt. Hier tritt der Maschinen- und Betriebshilfsring in Gerolzhofen in Aktion, indem er die Vermittlung, Koordination und Abrechnung des Güllemixer-Einsatzes übernimmt.
Kontakt: Maschinen- und Betriebshilfsring Gerolzhofen, Tel. (0 93 82) 97 49 12.