Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

Der Maler Willi Götz: Er schuf die blaue Kuh

Gerolzhofen

Der Maler Willi Götz: Er schuf die blaue Kuh

    • |
    • |

    In einer Sonderausstellung in der Halle des Alten Rathauses erinnert die Stadt Gerolzhofen unter dem Motto „Einblicke und Ausblicken – Werke von Willi Götz“ an den akademischen Kunstmaler, der als fränkischer Künstler deutliche und beachtenswerte Spuren hinterlassen hat. Zusammengestellt und aufgebaut wurde die Retroperspektive von dem Gerolzhöfer Ausstellungsarchitekt und Restaurator Udo Cox.

    Über seinen Tod im Jahr 1993 hinaus ist Willi Götz vielen Menschen in Franken im Allgemeinen und im Altlandkreis Gerolzhofen im Besonderen durch seine zahlreichen öffentlichen Aufträge im Gedächtnis verhaftet geblieben. Von ihm entworfene und gestaltete Wandmalereien, Altarbilder, Kreuzwege und Buntglasfenster schmücken heute noch vielerorts Fassaden von Gasthöfen, Privathäusern, Schulen oder Kindergärten sowie Kirchen, Kapellen und Leichenhäuser. Damit hat er als Haupteinnahmequelle sein Geld verdient. Doch das ist nur die eine Seite des Schaffens von Willi Götz, die andere ist seine freie Malerei, auf die Udo Cox diesmal sein Augenmerk gerichtet hat.

    Zum zweiten Mal nach 2003, als Willi Götz zuletzt eine Gedächtnisausstellung in Gerolzhofen gewidmet war, hat sich Udo Cox dem Werk des angesehenen und anerkannten Künstlers und seinem noch in Rimbach bestehenden Atelier genähert. Beim Betrachten der ausgewählten Bilder kann man förmlich spüren, wie der 1954 nach dem Studium an der Akademie für Bildende Künste aus der Großstadt München in die dörfliche Idylle Rimbachs zurückgekehrte, nun 28-Jährige an den Perspektiven und verschiedenen Maltechniken (Aquarell, Pastell, Kohle, Tusche, Öl oder Bleistift) im Hinblick auf die unterschiedlichsten Motive versucht.

    Er probiert alles, bis er seinen Weg und seinen Stil gefunden hat. Zunächst experimentiert er, wie der Blick aus dem Atelier auf den von blauen Kühen gezogenen Leiterwagen mit der roten Bäuerin zeigt. Dann reduziert er, was er zeigen will, immer mehr auf das Wesentliche, wenn man etwa das Winterbild oder die Maintallandschaft betrachtet. Diese Reduzierung treibt er weiter und weiter.

    So will dann auch Udo Cox in erster Linie die Auseinandersetzung von Willi Götz in und mit der Kunst andeuten, um damit einen kleinen Einblick in seine Arbeit zu gewähren – und eben einige Ausblicke aus seinem Atelier wie auf die Landschaft oder die Dorfkirche. Aber auch buchstäblich fantastische, surreale und unwirkliche Bilder entstehen in der Folgezeit hier in der vom elterlichen Gasthof geprägten, ländlichen Umgebung.

    Willi Götz wird 1926 als zweites von fünf Geschwistern in Rimbach geboren. Schon bald keimt in ihm der Wunsch, Künstler zu werden. Auf Drängen der Mutter, einen „ordentlichen Beruf“ zu erlernen, macht Willi Götz eine Lehre im Malerhandwerk, nimmt jedoch bereits nebenbei Zeichenunterricht an der Kunst- und Handwerkerschule Würzburg. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft malt er erste Porträts und Landschaftsbilder und bildet sich bei Professor Unbehauen in Wiesentheid fort. 1949 reist Götz mit einem Holzkoffer und 70 Mark in der Tasche nach München, um an der Akademie der Bildenden Künste bei Professor Fritz Nagel und in den Werkstätten für Lithografie, Radierung und Schrift zu studieren. Von 1955 an bis zu seinem Tod 1993 lebt Willi Götz als freischaffender Kunstmaler in Rimbach.

    Öffnungszeiten vom 14. März bis 11. April: Montag bis Freitag 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr, Samstag von 9 bis 12 (ab 1. April zusätzlich von 14 bis 17 Uhr) und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden