Irgendwie scheinen sie alle irgendwann zu einem der Tummelplätze ihrer Jugend zurückzukehren, egal ob als Eltern, Landrat oder Kreisbauhofleiter. Und ganz ehrlich: Wer hat ihn nicht besucht, den Waldspielplatz bei Hundelshausen. In den vergangenen Wochen ist er jetzt wieder umfassend vom Landkreis Schweinfurt und seinem Bauhof für die Frühjahrs- und Sommersaison fit gemacht worden. Oder wie es Landrat Florian Töpper ausdrückte: Das Gelände am Fuße des Zabelsteins ist jetzt „eingesommert“.
Gerade in der Sommerszeit ist der Waldspielplatz „brutal frequentiert“. Er wird aber auch im Frühjahr und Herbst eifrig genutzt, wie die Mitarbeiter des Kreisbauhofes bestätigen können, die dort regelmäßig vorbeischauen. Das belegt, dass die Einrichtung über all die Jahrzehnte nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt hat. Die verschiedenen der Instandsetzung und Aufwertung dienenden Maßnahmen stellten jetzt bei einem Pressetermin Landrat Florian Töpper, Kreisbauhofleiter Joachim Bördlein sowie die beiden geprüften Spielplatzbeauftragten des Landkreises, Carsten Bernhardt und Reinhold Seufert, vor. Dabei stellten sie eben zugleich fest, dass sie einst hier vor Jahrzehnten selbst alle eifrig gespielt hatten.
Seit 45 Jahren in der Obhut des Landkreises Schweinfurt
Der Dank Töppers galt seinen Bauhofleuten, „die sich um dieses spezielles Stück Landkreis kümmern“ und jetzt wieder den Spielplatz hergerichtet haben. 45 Jahre ist es heuer her, dass der Landkreis den Waldspielplatz 1974 unter seine Fittiche genommen. Er war im gleichen Jahr vom Naturpark Steigerwald errichtet und anschließend unter die Obhut des Landkreises gestellt worden. Der Betrieb von Spielplätzen ist eigentlich nicht dessen ureigenste Aufgabe.
Wie Joachim Bördlein erläuterte, wird der Waldspielplatz von seinen Mitarbeitern jede Woche, in den Sommerferien sogar zweimal wöchentlich kontrolliert, inklusive Leerung der Abfallbehälter. Dazu kommen jedes Jahr ein großer Spielplatz-TÜV durch ein externes Prüfinstitut sowie eine gemeinsame Baumschau mit den Bayerischen Staatsforsten, da das Gelände in dem vom Forstbetrieb Ebrach betreuten Staatswald liegt. Dadurch wird der Sicherheit der Spielplatzbesucher im Hinblick auf die Spielgeräte als auch die Anlage insgesamt Rechnung getragen.
Ganzes Bündel an Maßnahmen abgearbeitet
Es war ein ganzes Bündel an Maßnahmen, das jetzt auf dem Waldspielplatz abgearbeitet worden ist. So ist das eingewinterte Floss wieder fahrbereit gemacht und das Spielgeräteangebot um eine Wippschaukel erweitert worden. Der Sand wurde komplett ausgetauscht. Insgesamt waren es 25 Tonnen. Er hatte im vergangenen Jahr nicht zuletzt wegen der extrem langen Hitzeperiode und Trockenheit gelitten, was zu Kritik geführt hatte. 17 Kubik Hackschnitzel wurden daneben als Fallschutz auf dem Spielplatz verteilt. Eine Hainbuchenhecke dient neuerdings auf einer Länge von 25 Metern als Einfriedung des Teiches zum vorbeiführenden Forstweg zu.

Extralob für die Auszubildenden
Der besonders beliebte Wasserspiel- und Matschbereich zwischen dem Froschbrunnen am Hang und dem Teich war von den Auszubildenden des Kreisbauhofes neu gestaltet worden und in diesem Zusammenhang wurde auch der Wasserlauf angeglichen. Hier können nun wieder fleißig Wasserstraßen angelegt und Staudämme gebaut werden. Für diesen Einsatz gab es vom Kreischef bei dem Ortstermin ein Extra-Lob an die Adresse der Azubis.
Teilweise wurden auch besonders in die Jahre gekommene Sitzgarnituren erneuert. Dazu kamen kleinere Reparaturmaßnahmen und die Erledigung der Punkte, die beim Spielplatz-TÜV beanstandet worden waren. So sind alle Spielgeräte inklusive dem „Dschungelbogen“ für die Kletterfreaks wieder abgenommen, indem die jeweils zu beachtenden DIN-Vorschriften eingehalten werden. Damit Spiel und Spaß auch ungetrübt bleiben, sind Spielplätze und Freizeitanlagen frei von Verletzungsgefahren zu gestalten. Dazu dient eben die jährliche Inspektion.
Beschilderung wird noch ergänzt
Nachdem es unlängst wieder dazu gekommen ist, dass Kinder Kröten im Teich mit Keschern gefangen und in Eimern gesammelt haben, wird das Landratsamt zu gegebener Zeit noch eine Informationstafel zur Krötenwanderung anbringen. Sie soll als Beitrag zur Umweltbildung auf die am Waldspielplatz vorkommenden Amphibien hinweisen, deren Lebensweise erklären und auch auf das Artenschutzrecht eingehen. So sollen Kinder und Eltern sensibilisiert werden, während der Paarungszeit Rücksicht auf die Kröten zu nehmen.
Die Mitarbeiter des Kreisbauhofes können übrigens bestätigen, dass nur wenig Vandalismus auf dem Waldspielplatz zu beklagen ist, obwohl dieser aufgrund seiner Lage im Waldesinnern von der vorbeiführenden Zabelsteinstraße nicht einsehbar ist.
