Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

GOCHSHEIM: Der „Zwiefltrater“ zum Anfassen

GOCHSHEIM

Der „Zwiefltrater“ zum Anfassen

    • |
    • |
    Aug' in Aug' mit dem „Zwiefltrater“: Kinder der Kita Villa Kunterbunt absolvierten eine Ortsgeschichte-Tour der besonderen Art, dabei begleitet und betreut von Erich Deppert, Reichsschultheiß Leo Jäger sowie den Erzieherinnen Yvonne Haas und Sonja Köberlein.
    Aug' in Aug' mit dem „Zwiefltrater“: Kinder der Kita Villa Kunterbunt absolvierten eine Ortsgeschichte-Tour der besonderen Art, dabei begleitet und betreut von Erich Deppert, Reichsschultheiß Leo Jäger sowie den Erzieherinnen Yvonne Haas und Sonja Köberlein. Foto: Foto: Leo Jäger

    Gochsheimer Geschichte zum Anfassen, auch und gerade in Form von Symbolfiguren und Mundart– das erlebten nun fünfjährige Kinder der evangelischen Kita Villa Kunterbunt, die dabei auch von den Erzieherinnen Yvonne Haas und Sonja Köberlein betreut wurden. Diesmal lautete das Motto: „In Gochsheim sind wir zu Hause, doch wie war es früher hier?“

    Beim Denkmal des Gemeindedieners „Bauers Michel“ traf man den Reichsschultheiß Leo Jäger, der die große Gemeindeglocke zum Ausläuten dabei hatte und den Kindern vorführte, wie der „Gemeediener“ die gemeindlichen Nachrichten unter die Leute brachte. Die Kinder durften auch selber ausschellen und dann eine Mitteilung laut verkünden.

    Dann ging es weiter zum nächsten Denkmal, zum Brunnen mit dem „Zwiefltrater“. Dort wartete bereits der lebende „Zwiefltrater“, Symbolfigur Erich Deppert, auf die Kinder. Deppert erklärte, dass die Brunnenfigur vor dem Gadenostzug der „Zwiefltrater“ ist. Das Gebilde, auf dem die Figur steht, ist eine „Zwiefl“. Und weil früher viele Menschen Bauern waren und auch Zwiebeln anbauten, führte das zum Spitznamen der Gochsheimer, die die „Zwiefltrater“ sind. Deppert, der sich auch als Mundartforscher betätigt und versucht, die Gochsumer Mundart zu erhalten und an Kinder weiter zu geben, lehrte den Kindern mit anschaulichen Gegenständen, Mundart zu begreifen. Manche Gegenstände hatten früher Namen, die es heute nicht mehr gibt.

    Deppert hatte vier bäuerliche Gerätschaften mitgebracht: eine Hacke, eine Schürze, ein Henkelkörbchen und etwas, für das kein Schriftwort bekannt ist, nämlich die „Demmlbrieter“. Die Mundartbegriffe „Börslschörzer“ (für Schürze), „Kurscht“ (für Hacke), „Gratzn“ (für Henkelkorb) und eben „Demmlbrieter“ wurden dann von Deppert zusammen mit den Kindern erarbeitet.

    Mit dem Reichsschultheiß ging es weiter zum Plan und durch den Kirchhof, wo die Kinder mit einfachen Begriffen die Geschichte Gochsheims erklärt bekamen.

    Das historische Gewand, das Jäger trug, machte offenbar Eindruck auf die Kinder. Und nach dem man sich einig war, dass das nicht Harry Potter ist, sagte ein Bub in guter Gochsumer Mundart: „Ober dei Huet it schö!“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden