Schweinfurt (KR) Wandern in der Rhön ist doppelt schön, wenn Musik und Gesang es begleiten. Die Oberndorfer Barden, bekannt geworden durch ihre Auftritte beim Walpurgisgericht, haben sich in die Rhön aufgemacht und nach der Wanderung über den Gangolfsberg einen musikalischen Abend im Schweinfurter Haus des Rhönklubs gestaltet. Dessen Vorsitzender Gebhard Pape und seine Gattin zählten zu den Gästen, die bis in den Morgen hinein diverse Wander- und Volkslieder kräftig mit sangen und sich im übrigen am reichen Repertoire der Barden, an ihrer Kunst und ihrem Können begeisterten. "Es war großartig, Ihr seid großartig; wir freuen uns auf ein Wiedersehen", dankte Pape.
Unter der Führung von Dr. Herbert Wiener (Laute) haben sich die Barden zu einem Ensemble mit erstaunlich hoher Ausdruckskraft entwickelt. Die musikalische wie komödiantische Qualität der Laientruppe, in die 13-jährige Schülerinnen ebenso eingebunden sind wie ein 70-jähriger Bauer, braucht keine Vergleiche zu scheuen. Flöten, Geige, Mundharmonika, Trommel und Zupfinstrumente variieren in den Instrumentalstücken. Das alte Waschbrett kommt ab und an auch zur Geltung. Aus dem Spätmittelalter stammende Bauernlieder wie jenes über "Des Geyers Schwarzer Haufen" werden weiterhin gepflegt. Neuerdings, und mit viel Einfühlungsvermögen beim Vortrag und bei der zurückhaltenden musikalischen Begleitung, widmen sich die Barden auch Liedern und Texten aus dem Hochmittelalter, vor allem Walther von der Vogelweide. Das Ergebnis vieler Proben kann sich hören und sehen lassen. Die Oberndorfer Barden, so Dr. Wiener, werden weiterhin auch für soziale Anliegen auftreten und irgendwann auf einer zweiten CD zu hören sein. Wenn das Geld dafür beisammen ist.