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SCHWEINFURT: Die Baumbestattung liegt im Trend

SCHWEINFURT

Die Baumbestattung liegt im Trend

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    Ralf Michal in seinen Ausstellungsräumen. Särge gibt es aus Kiefer, Eiche und Edelhölzern, Urnen aus Kupfer, Marmor, Keramik und Holz.
    Ralf Michal in seinen Ausstellungsräumen. Särge gibt es aus Kiefer, Eiche und Edelhölzern, Urnen aus Kupfer, Marmor, Keramik und Holz. Foto: FOTO Waltraud Fuchs-Mauder

    Seit 2003 ist das Bestattungswesen ein Ausbildungsberuf, ein vielseitiger. Zu den Aufgaben der Bestattungsfachkraft gehört das Betreuen und Beraten der Angehörigen, die Durchführung der Beerdigungen mit allen Vor- und Nacharbeiten, die Aufbahrung der Toten, Überführungen, die Mitwirkung bei der Bestattung, die Betreuung der Hinterbliebenen und Informationen über die Bestattungsvorsorge.

    Ralf Michal, Vertreter der Innung für den Bereich Schweinfurt Stadt und Land, mit drei größeren und einigen Kleinbetrieben, weiß, dass die Hälfte der Kunden, die sein Geschäft in der Langen Zehntstraße betreten, das nicht wegen eines aktuellen Todesfalls tun. Sie kümmern sich um ihre eigene Bestattung, regeln selbst alles, suchen den Sarg aus und finanzieren.

    Bei einem Todesfall kümmert sich der Bestatter, wenn gewünscht, auch um sämtliche Formalitäten – vom Todesschein und der Sterbeurkunde bis hin zur Benachrichtigung der Kirchengemeinde oder der Besorgung eines freireligiösen Redners. Der Bestatter entwirft Todesanzeigen und Danksagungen, dekoriert Trauerhalle und Grabsteine, benachrichtigt Krankenkasse und Versicherungsgesellschaften und berät über die Hinterbliebenenrente. Organisiert wird auch der Leichenschmaus. Bestatter Michal sieht zum Jahresbeginn Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise auch auf sein Gewerbe zukommen: „Die Leute haben weniger Geld in der Tasche.“

    Doch stark beunruhigen tut ihn das nicht. Erfreulich sei, dass die Angehörigen sich wieder mehr Gedanken über eine individuelle Bestattung machen würden. Der Trend zum billigen und unpersönlichen Begräbnis sei gebrochen. Sorge bereitet dagegen, dass Bezirk und Kommunen für die Bestattungen von sozial Benachteiligten nur schleppend bezahlen würden.

    Dass eine Beerdigung eine teure Sache ist, räumt Michal ein. Im Schnitt koste sie zwischen 4500 und 5000 Euro. Damit sei aber der volle Service abgedeckt – der Sarg und auch die kommunalen Gebühren in Höhe von 1200 bis 1500 Euro bezahlt. Nicht eingerechnet in diese Kosten ist ein Grabstein. Die Ausgaben nach unten oder nach oben lassen sich durch die Wahl des Sargs korrigieren. Ein einfacher, aber dennoch ein Holzsarg, kostet ab 475 Euro. Nach oben gibt es keine Grenzen. Selbst im Normalangebot klettern die Preise bis über 5000 Euro. Ein Sarg wird auch für die Feuerbestattung gebraucht, weswegen diese auch nicht kostengünstiger als die Erdbestattung sei.

    In Schweinfurt gibt es überdurchschnittlich viele Feuerbestattungen. Deren Anteil liegt bei 60 Prozent. Immer öfter wird eine Baumbestattung auf dem Deutschfeldfriedhof verlangt. Ein Grab muss dort nicht gepflegt werden, doch an den Toten erinnert ein Namensschild. Zurückgegangen sind die Seebestattungen.

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