Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Schweinfurt: Die Frühjahrsvollversammlung des Schweinfurter Jugendrings: "Reden wie die ganz Großen"

Schweinfurt

Die Frühjahrsvollversammlung des Schweinfurter Jugendrings: "Reden wie die ganz Großen"

    • |
    • |
    SJR-Vorsitzender Luca Häusler hielt eine Rede über Partizipation.
    SJR-Vorsitzender Luca Häusler hielt eine Rede über Partizipation. Foto: Natalia Mleczko

    Es ist Fastenzeit in Franken. Wie viele Menschen will auch der Stadtjugendring-Vorsitzende Luca Häusler dieses Jahr fasten. Für ihn das erste Mal. Während andere abstinent von Schokolade und Alkohol bleiben wollen, möchte Häusler in Sachen grassierender Scheinpartizipation fasten. Viel zu oft werden Jugendliche und junge Menschen von Entscheidungsträgern für Pressefotos benutzt, monierte Häusler auf der Frühjahrsvollversammlung des Stadtjugendrings. Abseits der Pressefotos jedoch werden junge Menschen in der Gesellschaft kaum gehört. Für Häusler handelt es sich dabei um Scheinpartizipation.

    Dies müsse ein Ende haben. Für den SJR-Vorsitzenden ist klar: Nie war die Jugend politischer als heutzutage. Viele engagieren sich in Parteien, Organisation, Gewerkschaften oder in Graswurzelbewegungen. Echte Partizipation müsse gelebt werden und daher müsse die Jugend gehört werden.

    Jugendarbeit steht vor enormen Herausforderungen

    Der Blick ins Plenum auch bei dieser Veranstaltung zeigte, warum. Zwar sind viele sehr engagierte Jugendverbände zur Frühjahrsvollversammlung erschienen, das Durchschnittsalter der Teilnehmenden war jedoch alles andere als jugendlich. Die Dritte Bürgermeisterin Ayfer Rethschulte stellte in ihrer Rede klar: "Der SJR ist der Verknüpfungspunkt der Jugend in Schweinfurt mit dem Rathaus." Für sie steht die Jugendarbeit vor enormen Herausforderungen. Jugendliche müssten mehr an das Ehrenamt herangeführt werden. Die Gesellschaft wird immer bunter, daher wird Integrationsarbeit umso wichtiger, argumentiert Rethschulte. Auch im Kampf gegen Rassismus brauche es Jugendliche, die sich engagieren. "Schweinfurt wäre ohne den SJR viel ärmer", fasste Rethschulte zusammen.

    Der stellvertretende Vorsitzende der Bezirksjugend Unterfranken, Sebastian Dietz, warb dafür, das Wahlalter endlich abzusenken. Er appelliert insbesondere an die Mitglieder der CSU, dass jene endlich in der eigenen Partei Lobbyarbeit für dieses wichtige jugendpolitische Thema zu machen.

    Interessant war der Vortrag von Judith Gläser von der "Casa Vielfalt" (Caritasverband St. Anton). Gläser informierte über die rechtsextremistische Partei "Der III. Weg", die seit Ende Oktober ein Parteibüro und -zentrale im Schweinfurter Stadtteil Oberdorf betreibt. Jene Partei gründete zuletzt einen Jugendverband, die Nationalrevolutionäre Jugend (NRJ). Niemand im Plenum möchte diese Jugendorganisation eines Tages mit am Tisch der kommunalen Jugendarbeit haben, waren sich Gläser und Häusler einig.

    Nach dem Vortrag verabschiedete das Gremium drei Anträge. Die Anträge auf Erlass neuer Zuschussrichtlinien, auf Fortsetzung der vorübergehenden Erhöhung der Zuschussbeträge der Zuschussrichtlinien des Stadtjugendrings und auf Schließung eines Grundlagenvertrages mit der Stadt Schweinfurt wurde. Die Anträge wurden jeweils mehrheitlich angenommen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden