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WERNECK: Die ganze Vielfalt der Jagdhornmusik

WERNECK

Die ganze Vielfalt der Jagdhornmusik

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    Konzert zum Jubiläum. Die Jagdhornbläsergruppe Schweinfurt-Land besteht seit 50 Jahren.
    Konzert zum Jubiläum. Die Jagdhornbläsergruppe Schweinfurt-Land besteht seit 50 Jahren. Foto: Foto: Gerald Gerstner

    Das Ambiente war traumhaft, das Wetter mit dem vorerst letzten lauen Sommerabend perfekt und die festliche Jagdhornmusik ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Nicht umsonst lockte das Jagdkonzert, mit dem die Jagdhornbläsergruppe Schweinfurt-Land ihr 50-jähriges Bestehen feierte, einige hundert Besucher in den Wernecker Schlosspark, der mit dem ehemaligen Fürstbischöflichen Jagdschloss die passende Konzertkulisse bot.

    Ein kleiner Wermutstropfen war, dass der nicht alltägliche Musikgenuss mit seinem Potenzial zum „Gänsehautgefühl“, wie es stellvertretende Landrätin Christine Bender beschrieb, durch die vielen Grußworte und Erklärungen im Stil eines Festkommers ein wenig zerredet wurde. So schmückte Wolfgang Schmitt, Hornmeister der Bläsergruppe Schweinfurt-Land, die Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste wortreich und mit vielen Abschweifungen aus.

    Zum Jubiläum gratulierten Rainer Klingert als Repräsentant des Bezirks und Christine Bender für den Landkreis. Jagdmusik bereichere die Kulturlandschaft, sagte Bender. Zum Erhalt dieses Kulturgutes habe die Bläsergruppe in den 50 Jahren ihres Bestehens viel geleistet.

    Was für eine Musikalität sich mit den Naturinstrumenten entwickeln lässt, zeigte gleich zu Beginn der gemeinsame Auftritt der rund 80 Bläser der am Konzert beteiligten Jagdhornbläsergruppen Schweinfurt-Land, Schweinfurt-Stadt, Gerolzhofen und der Schweinfurter Parforcehornbläser. Erklingen ließen sie das „Sammeln der Jäger“ und die „Begrüßung“, früher der königliche Gruß zu Beginn der Jagd und das meistgespielte Stück.

    Nicht fehlen durfte der dem Schutzpatron der Jäger gewidmete festliche Hubertusmarsch bevor Schmitt mit „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ den Einstieg ins Konzert ankündigte.

    Zu Gehör brachten die Gruppen in Einzelauftritten die ganze Vielfalt der Jagdhornmusik, die vom jagdlichen Brauchtum bis zur konzertanten Musik reichte. Ihren kleinen Fürst-Pless-Hörnern mit üblicherweise fünf Naturtönen entlockten die Musiker dabei einfache, aber einprägsame Melodiengestaltungen. Sehr gut zu gestalten waren dynamische Unterschiede mit den in Es gespielten Parforcehörnern, die mit ihrem großen Tonumfang eine großartige Bereicherung der Jagdmusik ermöglichen. Ihr Klangcharakter reichte vom weichen, runden Ton bis hin zum rauen, klirrenden Schmettern.

    Zum Programm mit über 30 Jagdhornbeiträgen zählten flotte Jagdmärsche, festliche Fanfaren, musikalische Impressionen eines Jagdtages, der „Jägerchor“ aus der Oper Freischütz von Carl Maria von Weber oder die schnelle, prägnante „Waldkauzpolka“. Für zusätzliche Abwechslung sorgte der Liederkranz Werneck, der bei zwei Choreinsätzen im Verlauf des Abends passende Volksweisen wie „Im Walde“ oder „Ein Jäger längs dem Weiher ging“ beitrug. Die Moderation von Pauline Weck beinhaltete ausführliche Vitas der einzelnen Gruppen.

    Der verspätet eintreffende Schirmherr, Staatssekretär Gerhard Eck, wurde von den Bläsern mit der Ehrenfanfare begrüßt. Die wird üblicherweise bei der Hubertusmesse angestimmt, wenn der Pfarrer das Evangelium verkündet, ließ Schmitt wissen. Eck würdigte die Leistungen der Bläser und ihre Brauchtumspflege ebenso die Jagd, ohne die auch die heutige Gesellschaft nicht zurechtkäme. Die Bläsergruppe lud er anlässlich ihres Jubiläums zu einer Landtagsfahrt nach München ein.

    Das Wort ergriff auch Wolf Pösl, Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Schweinfurt. Er ging auf die im Umbruch befindliche Jagd ein. Hier sei die Tradition stabilisierendes Element, wobei das Jagdhorn eine herausragende Rolle spiele. Mit dem BJV-Ehrenzeichen zeichnete er Norbert Weidner für 40 Jahre aktives Blasen aus. Das letzte Signal „Zum Essen“, laut Schmitt das Lieblingsstück der Jäger, galt dem Publikum und läutete nach zwei Stunden die Pause ein, bei der frisch gemachte Wildschweinbratwürste kredenzt wurden.

    Kurz vor 22 Uhr startete dann im Schein von Fackeln die zweite Konzertrunde. Im dämmrigen Schlosspark konnte sich das Publikum nun zurücklehnen und die Jagdhornmusik ohne größere Unterbrechungen genießen. Den Abschluss bildete ein gemeinsam gesungenes „Kein schöner Land“, begleitet von den Schweinfurter Parforcehornbläsern.

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