Seinen Dienst als neuer Schweinfurter Kripochef hat Frank Eckhardt am 1. Januar 2017 angetreten. Am Mittwochnachmittag fand im Staatlichen Behördenzentrum in Rufweite zum Gebäude der Kripo die offizielle Amtseinführung durch Polizeipräsident Gerhard Kallert vor einem hochkarätig besetzten Auditorium statt. Neben zahlreichen Polizeidienstgraden der verschiedensten Dienststellen war die Justiz aus Schweinfurt und Bamberg mit allen Spitzenleuten vertreten. Für die Politik kamen OB Sebastian Remelé und Landrat Florian Töpper zur Veranstaltung.
Kriminaloberrat Eckhardt ist der Nachfolger von Kriminaldirektor Armin Kühnert, der drei Jahre Chef der Schweinfurter Kriminalinspektion war und seit Oktober 2016 in gleicher Position die Kripo Würzburg leitet. Kühnert wurde im Rahmen der kleinen Feierstunde offiziell verabschiedet, obwohl er „bereits geschieden ist“, wie Kallert im Dankeschön an Kühnert für seine geleistete Arbeit schmunzelnd anmerkte.
Der 48-jährige Eckhardt lebt im Landkreis Würzburg und kam nach seiner Zeit als Zeitsoldat bei der Bundeswehr 1994 zur Bayerischen Polizei. Nach dem anfänglichen Studium an der Beamtenfachhochschule Fürstenfeldbruck und dem Einsatz als Polizeikommissar in verschiedenen Dienststellen vor allem im Würzburger Raum, folgte von 2003 an ein dreijähriges Studium an der Polizeiführungsakademie Münster.
2006 übernahm Eckhardt die Kripo in Aschaffenburg. Ab 2009 kümmerte er sich, mittlerweile Polizeioberrat, in verschiedenen leitenden Funktionen beim Polizeipräsidium Unterfranken im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung, wobei er sich vornehmlich dem Thema Wohnungseinbrüche widmete. Die von ihm aufgebaute „Besondere Organisationsstruktur“ hat laut Kallert zu sinkenden Fallzahlen und höheren Aufklärungsquoten geführt. Vor seinem Wechsel nach Schweinfurt war die organisierte Bandenkriminalität das Hauptthema von Eckhardt, der noch Zeit fand, berufsbegleitend Kriminologie an der Ruhr-Universität zu studieren. 2013 schloss er das Studium erfolgreich ab.
Eckhardt wird Chef einer Dienststelle mit rund 100 Mitarbeitern, die maßgeblich zu der über dem Bayernschnitt liegenden Aufklärungsquote der Polizei im Bereich Main-Rhön beiträgt, die bei 66 Prozent liegt. Die der Kripo Schweinfurt lag in den letzten fünf Jahren zwischen 71 und 82 Prozent. An herausragenden und gelösten Fällen schilderte Kallert die versuchte Entführung einer Zehnjährigen in Mellrichstadt und den tragischen Tod eines elfjährigen Mädchens in Unterschleichach. Der Straftäter wurde kürzlich zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Thema: Innere Sicherheit
Breiten Raum widmete Kallert der inneren Sicherheit, einem Thema, an dem die Bürger nicht nur ein vitales Interesse, sondern auf das sie einen Anspruch hätten. Darauf gingen auch OB Remelé und Schweinfurts Leitende Oberstaatsanwältin Ursula Haderlein in Grußworten ein. Beide nannten die Zusammenarbeit das Nonplusultra bei einer erfolgreichen Verbrechensbekämpfung. Diese bisher schon gedeihliche Zusammenarbeit boten beide dem neuen Kripochef an.
Eckhardt nannte sich – darauf eingehend – einen Teamplayer. Er bestätigte gleichwohl, dass sich die Gewichte bei der Polizeiarbeit wegen der Terroranschläge und der Entwicklung der Neuen Medien verändert haben.
Kallert überreichte Sonja Eckhardt einen Blumenstrauß. Für die musikalische Untermalung sorgte eine dienststellenübergreifende fünfköpfige Bläsergruppe.