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SCHWEINFURT: Die Liebe, das Universum und der ganze Rest

SCHWEINFURT

Die Liebe, das Universum und der ganze Rest

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    Schmuserocker: Auf „Level 42“ holten die Briten ihr Publikum in der Stadthalle. Im Bild Mark King und Mike Lindup.
    Schmuserocker: Auf „Level 42“ holten die Briten ihr Publikum in der Stadthalle. Im Bild Mark King und Mike Lindup. Foto: Foto: Uwe Eichler

    „42“ – in Douglas Adams' Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ war das mal die endgültige Antwort auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“, ausgespuckt von einem Supercomputer. 1980 benannte sich eine britische New-Wave-Gruppe von der Isle of Wight nach dieser ultimativen Erkenntnis: „Level 42“ war geboren.

    Monkeyman und Friends sorgten als Schweinfurter Vorgruppe für die richtige Jazz-Stimmung, dann enterten die Veteranen die Bühne der Stadthalle: Mark King und Mike Lindup sind als Gründerväter des Quintetts dabei. Und, ja, das Publikum will die alten Lieder hören: „The Sun goes down“, „Running in the family“ – zu bunt schwirrendem Bühnenlicht schweben romantische Liebe und große Gefühle aus Saxophon, Gitarre, Keyboard und Schlagzeug. Was sich ein bisschen poppig, fast schon edelschnulzig anhört, aber immer noch kraftvoll und unkompliziert gespielt wird.

    Die meisten Zuhörer, die sich ans Absperrgitter drängen, sind mit der Band gereift, wurden noch sichtlich in der sanften Version der „No-future“-Generation sozialisiert. Aggro ist an diesem Abend jedenfalls out. So richtig einprägsam und mitreißend klingen die Songs von Level 42 wirklich selten. Die musikalischen Frisuren sind, trotz starker Schlagzeugsoli zwischendurch, irgendwie alle über einen Kamm gesprayt – Harmonie wird bei der Truppe großgeschrieben, das Wildeste, was sich etwa ein Mike Lindup erlaubt, sind Autorennen mit der „Ente“ und Neonlichter am Gitarrenhals.

    Dafür glaubt man der funky Jazzpoprock-Band den Slogan „Freunde seit 30 Jahren“ aufs Wort, anders als Mick und Keith hauen sich Mark und Mike nicht die Gitarren (beziehungsweise ihre Biografien) auf den Kopf. Sondern variieren und ergänzen sich auf der Bühne mit der jeweils eigenen markanten Stimme, langweilig wird es nie.

    Ein netter Abend voller Disco Drive, passender Lichteffekte und dem Lebensgefühl der 80er, als auch Musikgruppen noch ungestraft an das Gute im Menschen glauben durften. Zum Ausklang geben die Fünf noch ein paar „Lessons in Love“, dem größten Band-Erfolg, zeigen als Zugabe, dass sie auch rein von den Instrumenten weg spielen können. Uwe Eichler

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