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SCHWEINFURT: Die Perfektion des Radlspaßes

SCHWEINFURT

Die Perfektion des Radlspaßes

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    Beliebter Job: Eine von vier Azubis bei den Zweiradmechanikern, Theresa Knüttel. Hier an einer Vermessstation für Belastung.
    Beliebter Job: Eine von vier Azubis bei den Zweiradmechanikern, Theresa Knüttel. Hier an einer Vermessstation für Belastung. Foto: Foto: Fuchs-Mauder

    Aktuell gibt es in Schweinfurt einen Betrieb, der in dreieinhalb Jahren zum Zweiradmechaniker ausbildet. Die meisten Firmen hier und auch anderswo bevorzugten in den vergangenen Jahren den Fahrradmonteur, der zwei Jahre lernt, der jedoch für weniger Geld zu beschäftigen ist. Ernst Brust von der „Velotech“ in der Gustav-Heusinger-Straße am Hauptbahnhof sieht jetzt sein Engagement für die tiefere Einführung in die Materie durch den Bundesinnungsverband für das deutsche Zweiradmechaniker-Handwerk bestätigt.

    Dieser hat den Ausbildungsberuf neu geordnet und bietet die zwei Fachrichtungen Fahrradtechnik und Motorradtechnik. Auch heißt der Zweiradmechaniker künftig Zweiradmechatroniker, womit die Berufsbezeichnung die Entwicklung zu elektrischen und elektronischen Komponenten und Systemen und zu neuen Antriebskonzepten und Werkstoffen berücksichtigt.

    Die Fahrradtechnik hat sich in den letzten zehn Jahren gewaltig verändert. Das Fahrrad ist heute Fortbewegungsmittel und Sportgerät. Für fast jeden Zweck gibt es spezielle Räder: Trekking-, City-, Crossräder und Mountainbikes, Renn-, Fitness-, Falt- und Elektro-Räder sind Schlagwörter. Doch die beste Technik könne nur dann optimal wirken, wenn das Rad auf den Nutzer abgestimmt ist, sagt Ernst Brust, der den Zweiradmechatroniker als Beruf mit großer Zukunft einstuft.

    Gebraucht wird der Profi bei Service und Wartung, vor allem bei den Elektroarbeiten, bei neuartigen Reparatur- und Diagnosemethoden, wegen der komplexen Antriebe sowie der Leichtbauweise.

    Brust verweist auf Preise von 5000 und mehr Euro pro Rad, wobei viele dieser Räder auf Kundenwunsch zusammengebaut und ausgerüstet werden. Eine wichtige Kernaufgabe ist der Umgang mit elektrisch/elektronischen Systemen und den entsprechenden Prüfinstrumenten. Gefragt ist das Verständnis für komplex verknüpfte Systeme.

    Spezialisten werden gesucht

    Der Innungsverband sagt dazu: „Im beruflichen Alltag haben die Tätigkeiten an elektromechanischen Systemen Einzug gehalten und ohne IT-Kompetenzen ist heute ein modernes Zweirad nicht mehr zu warten und zu reparieren.“ Die fortgeschrittene Spezialisierung fügt der Verband als Begründung für die Trennung in die Fachrichtungen Fahrradtechnik und Motorradtechnik an.

    Die Firma Velotech braucht als unabhängiges Prüfinstitut, das für Hersteller aus Europa, Fernost und Amerika sowie für Fachzeitschriften und als Gutachter seit über 20 Jahren in Schweinfurt arbeitet, Spezialisten. Brust ist stolz darauf, dass unter den zwölf Mitarbeitern (alle bei Velotech ausgebildet) derzeit vier Auszubildende– alle Zweiradmechaniker – sind.

    Brust begrüßt die Trennung zwischen Fahrrädern und Motorrädern. Diese schaffe Räume, die in der Lehrzeit für das Vermitteln neuer Techniken beim Fahrrad – insbesondere beim E-Bike – dringend gebraucht würden. Klar ist auch, dass ein Betrieb, der Bremsen, Ketten- und Nabenschaltungen, der die Steifheit von Lenker und die Belastbarkeit von Antriebsketten testet, Mitarbeiter einsetzt, die sich bei jeder Komponente im Fahrradbau auskennen. Deutlich macht Brust die Entwicklung in Sachen Elektrik, die früher aus zwei Kabeln, einem Dynamo und zwei Glühbirnen bestanden habe. Heute diagnostiziere er computergesteuert.

    Und Brust sieht kein Ende bei den Weiterentwicklungen im Fahrradbau, wobei er nicht nur an noch effektivere Schaltungen oder leichtere E-Motoren samt Akkus denkt. Im Kommen seien alternative Werkstoffe, darunter Holz oder Bambus – neben Carbon und Glasfaser.

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