(ul) „Die Sander Burschen haben scho' immer die schönsten Knetzgauer Mädli g'heiert.“ Heinz Mahr ist davon felsenfest überzeugt. Denn er hat es ja vor 50 Jahren selbst so gemacht. Auf dem Tanzboden hat der Sander seine Gertrud kennengelernt und ein Jahr später geheiratet. Nach zwei Jahren in Sand, wo der junge Ehemann als Radio- und Fernsehmechaniker arbeitete, zog das Paar nach Schweinfurt um. Dort bekam Heinz Mahr eine Stelle als Automatenmechaniker.
Gerne hat er in dieser Zeit auch noch Fußball gespielt. „Und ich habe das gehasst“, erinnert sich seine Frau. Denn jeden Sonntag saß sie samt Tochter „allein daheim rum“.
Die Zwischenstation Schweinfurt dauerte nicht lange. Schon 1963 zog die junge Familie nach Schwebheim. „Wir sind vom Land und unsere Kinder sollten auch auf dem Land aufwachsen“, erzählt Gertrud Mahr. Die zwei Töchter hätten direkt am Wald „das Paradies gehabt“.
Neben Beruf und Familie betreibt das Ehepaar seit 25 Jahren das „Werner Pilsstüble“ in Sennfeld. Eigentlich hatte die ältere Tochter damit angefangen. Doch als sie es aufgeben musste, haben die Eltern weitergemacht. „Drei Jahre halten wir das durch, haben wir uns damals gedacht“, so Heinz Mahr. Aber es sollten viel mehr Jahre werden. Und so sind sie noch heute Wirtsleute.
Gerne verreist das Paar. Sieben Mal waren die Beiden allein in der Karibik. „Das ist halt unser Traumurlaub“, lassen sie wissen. Aber auch US-Amerika, und hier vor allem New York, wo der Bruder von Heinz Mahr lebt, wurde oft besucht.
„Eigentlich gehen 50 Jahre doch schnell vorbei“, wundert sich Gertrud Mahr und freut sich, dass sie während all dieser Jahre „nie ernsthaft Streit gehabt haben“. Eine Bewährungsprobe für die Beziehung war noch einmal das letzte Jahr. Gertrud Mahr war schwer erkrankt. Und so fuhr ihr Mann vier Wochen lang jeden Tag nach Erlangen, um seine Frau in der Klinik zu besuchen.
Seit sie im Schweinfurter Raum sind, lesen die Beiden das „Tagblatt“. Und eines kann Heinz Mahr gar nicht haben: Wenn die Zeitung zum Frühstück nicht da ist. Das ist für ihn dann „seelische Grausamkeit“.
Gefeiert wird nun hoffentlich mit der Zeitung zum Frühstück. Neben den beiden Töchtern gratulieren auch drei Enkel.